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Kapitel 3: Die 25 Diebstähle der Melissa Klein

 

 

Nachdem sich Kommissar Schubert neben seinen Kollegen gesetzt hatte, der neben Dr. Lomm saß, rief der Staatsanwalt seinen nächsten Zeugen auf. Schubert dachte darüber nach, wie viele Zeugen wohl noch gegen Melissa aussagen würden und er bemerkte dabei, das diese ganze Angelegenheit noch sehr lange dauern würde. Schließlich kannte er die Methoden von Staatsanwalt Herrmann Hess nur zu gut. Bei diesem nächsten Zeugen handelte es sich zum erstenmal um einen Mann der das Mädchen mit den schwarz gefärbten Haaren ernsthaft belasten konnte. Zwar waren die Aussagen der bisherigen Zeugen auch irgendwie belastend, aber auf gewisse Weise waren sie auch entlastend gewesen. Doch die folgende Aussage würde Melissa Klein in keinster Weise entlasten, denn dieser Mann namens Tom Müller wußte ganz genau, dass diese gerissene Kriminelle ihn bestohlen hatte. Zuerst wurde er selbstverständlich nach seinen Personalien befragt. Und nachdem das endlich erledigt war, begann der Staatsanwalt seine Fragen zu stellen. Seine erste Frage betraf den Zeitpunkt des Diebstahls; er hatte am Nachmittag stattgefunden, nachdem die Schulzeit längst vorbei gewesen war. Als es darum ging die Schuldige zu identifizieren, war sich der Zeuge Tom Müller 100prozentig sicher das Melissa ihn bestohlen hatte. Obwohl ihre Haare inzwischen nicht mehr blond sondern schwarz waren, erkannte er sie genau wieder. Sie hatte ihn an besagtem Nachmittag auf der Straße angerempelt und ihm dabei geschickt die Brieftasche und die darin enthaltenen 250,50 Euro gestohlen. Anschließend hatte sie sich dafür entschuldigt, dass sie ihn angerempelt hatte und war einfach weitergegangen. Kurze Zeit später hatte Tom Müller bemerkt das seine Brieftasche fehlte. Er hatte versucht das Mädchen zu verfolgen, aber sie entkam ihm ohne Probleme. Damit hätte die Aussage des Zeugen eigentlich erledigt sein sollen, aber der Verteidiger hatte da auch noch ein paar Fragen, die er Herrn Müller stellen wollte. Und die stellte er ihm natürlich auch. "Sind sie absolut sicher, dass es meine Mandantin war, die sie an diesem Nachmittag bestohlen hat?", fragte der Verteidiger den Zeugen der Anklage, der sich dadurch aber nicht aus der Fassung bringen ließ.

"Ja. Ich bin mit absolut sicher, dass sie mich bestohlen hat.", antwortete der Zeuge in selbstsicherem Tonfall, während er einen kurzen Blick auf die Angeklagte warf und sich tief im inneren fragte, warum er das überhaupt gefragt wurde.

"Denken sie daran, dass sie hier vor Gericht nicht lügen dürfen."

"Ich lüge aber nicht! Wollen sie mich hier als Lügner darstellen?!", fragte Tom Müller den Verteidiger in bedrohlichem Tonfall.

"Ich will sie als nichts darstellen, was sie nicht sind. Aber vielleicht sind sie ja ein Lügner. Vielleicht haben sie nur bei der Polizei behauptet, dass sie von meiner Mandantin bestohlen wurden, weil sie auf das Rampenlicht scharf sind. Vielleicht belasten sie meine Mandantin hier nur, weil sie mal im Mittelpunkt stehen wollen.", behauptete der Verteidiger.

"Das ist doch Unsinn! Warum sollte mein Zeuge so was tun?", fragte der durch diese Behauptungen schockierte Staatsanwalt, der sich dadurch natürlich auch sofort angegriffen fühlte (was wohl daran lag, das dieser Angriff der Glaubwürdigkeit des Zeugen und somit auch der des Anklägers galt; denn wenn ein Zeuge seine Glaubwürdigkeit verliert, dann verliert auch derjenige langsam seine Glaubwürdigkeit, der diesen Zeugen aufgerufen hat).

"Das sagte ich schon. Weil er im Mittelpunkt stehen will. Sowie die vielen Leute, die zur Polizei gehen und behaupten sie wären Serienmörder. Sie wollen im Rampenlicht stehen. Und genau wie die falschen Verbrecher behindern falsche Zeugen wie sie die Arbeit der Polizei und des hohen Gerichts.", erklärte der Verteidiger dem entsetzten Staatsanwalt, dem beleidigten Zeugen, den erstaunten Zuschauern und dem gelassenen Richter.

"Das ist doch Unsinn! Dafür gibt es überhaupt keinen einzigen Beweis! Mein Zeuge hat hier eine einwandfreie Aussage gemacht und sie versuchen nur ihn als Lügner darzustellen. Ich finde das ist eine Unverschämtheit!", beschwerte sich der Staatsanwalt.

"Das finde ich allerdings auch. Es gibt keinen triftigen Grund an der Aussage des Zeugen zu zweifeln.", stand der ehrenwerte Richter dem Staatsanwalt ausnahmsweise bei.

Alle Zuschauer warteten gespannt darauf das der Verteidiger Pete Handtauninsom etwas erwiderte. Doch er sagte nichts mehr, weshalb der Richter den Zeugen entließ, da keiner mehr irgendwelche Fragen an ihn hatte. Tom Müller setzte sich zu Dr. Lomm, Kommissar Schuber und Kommissar Schubert. "Euer Ehren. Ich möchte nun meinen nächsten Zeugen aufrufen. Es handelt sich bei ihm und den meisten Zeugen nach ihm um Opfer der diebischen Machenschaften der Angeklagten. Ich werde heute noch in vollem Umfang beweisen das diese junge Frau so kriminell ist, dass nichtmal ihre Eltern mehr etwas von ihr wissen wollen. Deswegen sind sie heute auch nicht hier.", erklärte der Staatsanwalt, bevor der nächste Zeuge hereingeführt wurde.

Der Name dieses Zeugen war Adolf Robb und auch er würde Melissa Klein alias Susanne Beck einwandfrei als Diebin seines Geldes identifizieren, sowie es auch der Zeuge Tom Müller vor ihm getan hatte. Melissa erinnerte sich noch an ihre kurze Begegnung mit Herrn Robb. Doch während sich der Zeuge gerade in den Zeugenstand setzte, sprach der Richter kurz zum Staatsanwalt und zum Verteidiger: "Das mit den Eltern der Angeklagten ging wirklich zu weit. Nochmal so eine Taktlosigkeit und sie schulden dem Gericht weitere 600 Euro. Zusammen wären das dann 1.000 Euro, also benehmen sie sich besser. Und sie Herr Verteidiger halten sich bitte auch etwas zurück, sonst schulden sie dem Gericht weitere 400 Euro. Plus die 100 Euro von vorhin wären das dann 500 Euro, also benehmen sie sich besser auch."

Nachdem er das gesagt hatte, befragte er den Zeugen nach seinen Personalien und klärte ihn wie üblich über seine Rechte und Pflichten auf. Melissa dachte währenddessen an die Zeit zurück, in der sie auch Adolf Robb bestohlen hatte. "Wie war das damals noch? Ach ja. Ich spazierte durch eines der KaDeWe Kaufhäuser, um dort ordentlich Beute zu machen. Ich hatte schon drei Kunden des Kaufhauses unbemerkt bestohlen, als ich auf diesen Mann traf. Und warum hätte ich damals auch nur eine einzige Gelegenheit ungenutzt lassen sollen. Ich rempelte ihn an und stahl dabei seine Brieftasche. Anschließend entschuldigte ich mich höflich wie immer und machte mich langsam aus dem Staub. Doch er bemerkte den unauffälligen Diebstahl und verfolgte mich quer durch das gigantische KaDeWe Kaufhaus. Aber natürlich gelang es mir ihm problemlos zu entkommen und das brachte mir insgesamt 576,60 Euro ein. Alles in allem war es schon irgendwie ein erfolgreicher Tag gewesen. Schade das mich dieser Typ wiedererkannt hat. Aber was soll‘s. Da kann man eben nichts machen. Wenigstens konnte ich das schöne Geld mit Genuß ausgeben.", schwelgte Melissa Klein alias Susanne Beck in ihren Erinnerungen, während der Zeuge detailgetreu gegen sie aussagte.

"Sind sie sich vollkommen sicher, dass es meine Mandantin war, die sie bestohlen hatte? Es könnte doch auch jemand anders gewesen sein, oder nicht?"

"Nein. Ich bin mir absolut sicher, dass die Angeklagte mich beraubt hat.", untermauerte der Zeuge seine Aussage.

"Sie mag sie möglicherweise im Kaufhaus angerempelt haben, aber das bedeutet nicht das sie den Diebstahl begangen hat. Es könnte auch jeder andere Kunde dieses Kaufhauses gewesen sein.", protestierte der Verteidiger.

"Das mag sein. Aber Herr Robb ist nicht der einzige Kunde, der an diesem Tag in dieser KaDeWe Filiale bestohlen wurde. Außer ihm wurden noch drei andere Kunden bestohlen und die werden heute auch noch gegen die Angeklagte aussagen und sie einwandfrei identifizieren.", konterte der Staatsanwalt gegen den Verteidiger.

"Gut. Das sollen sie ruhig tun. Hat noch irgendjemand Fragen an den Zeugen?", fragte der ehrenwerte Richter die beiden Anwälte.

Pete Handtauninsom und Herrmann Hess schüttelten die Köpfe, woraufhin der Richter den Zeugen entließ und dieser sich zu Dr. Lomm, Kommissar Schubert, Kommissar Schuber und Tom Müller setzte. Sechs von den zwölf für die Zeugen bereitgestellten Stühle würden nach der nächsten Aussage besetzt sein. Als nächstes sagte eine junge Frau namens Alexandra Christ gegen Melissa aus. Sie war eine der drei eben erwähnten Zeugen aus dem KaDeWe und ihre Aussage verlief so ähnlich wie die von Adolf Robb. Nachdem sie fertig war, setzte sie sich zu Dr. Lomm, Kommissar Schubert, Kommissar Schuber, Tom Müller und Adolf Robb. Anschließend war die Hälfte der Sitzplätze für die Zeugen besetzt und die nächsten beiden Zeugen wurden nacheinander hereingerufen. Nachdem die beiden Zeugen namens Samuel Capua und Klaus Barber ihre für Melissa Klein alias Susanne Beck recht verheerenden Aussagen beendet hatten, setzten sie sich auf zwei von den sechs verbleibenden Plätzen. Der Verteidiger hatte bei keinem von den letzten drei Zeugen auch nur ansatzweise versucht die Aussage in Frage zu stellen, was aber auch nichts gebracht hätte. Und nun rief der Staatsanwalt seinen nächsten Zeugen auf, der dem hohen Gericht einen spektakulären Diebstahl präsentieren würde. Dieser Zeuge hieß Lenny Claudel und war Kassierer in einem Supermarkt. Melissa Klein alias Susanne Beck erinnerte sich nur zu gut an ihn, denn als sie ihn vor einiger Zeit bestohlen hatte, war dies einer ihrer besten Coups gewesen. Während Richter Alex Bold dem Zeugen die üblichen Standardfragen stellte, dachte die kriminelle Angeklagte an den Tag zurück, an dem sie Lenny Claudel überlistet hatte. Damals war ihr Freund Frank von Regensburg noch am Leben gewesen und sie hatten diesen Coup nur aus Spaß gemeinsam durchgezogen. "Wie war das damals noch? Ja richtig; ich und Frank gingen spät Abends in den Laden und Frank stahl eine Flasche Cola vor den Augen des Kassierers. Er nahm die Flasche und rannte damit aus dem Laden. Natürlich rannte ihm dieser Kassierer hinterher, um das Diebesgut zurückzuholen und den Dieb zu erwischen. Beim rennen hielt sich Frank natürlich erstmal etwas zurück, damit der Kassierer einigermaßen mithalten konnte. Während dieser Lenny Claudel meinen Freund verfolgte, knackte ich seine Kasse und bemächtigte mich ihres Inhalts. 2.345,78 Euro hat uns dieser Diebstahl eingebracht. Und während ich den Laden mit dem Geld verließ, hatte Frank den Kassierer längst abgehängt und war im Schutze der Nacht spurlos verschwunden. Ich tat es ihm gleich und wir trafen uns später an einem zuvor vereinbarten Treffpunkt, um das Geld fair untereinander aufzuteilen. Das war damals wirklich klasse gewesen. Schade das Frank jetzt nicht mehr unter den lebenden weilt. Na ja..., wenigstens konnte ich seinen viel zu frühen Tod angemessen rächen.", dachte Melissa, während der Zeuge gegen sie aussagte.

"Ich möchte ihnen nun etwas interessantes zeigen.", sagte der Staatsanwalt, während er ein Überwachungsvideo hervorzauberte.

"Dieses Video hat die Überwachungskamera des Ladens in dem Herr Claudel arbeitet aufgenommen. Und darauf sind Melissa Klein und ihr Freund Frank von Regensburg deutlich zu sehen, wie sie ihren hinterhältigen Diebstahl durchziehen. Der Fall wurde nicht aufgeklärt; bis Herr Claudel durch meine Zeitungsanzeigen auf die Angeklagte aufmerksam wurde. Und dann stellte er mir dieses schwer belastende Video für die Verhandlung zur Verfügung. Sehen wir es uns doch mal an.", prahlte Herr Herrmann Hess munter weiter.

"Einen Moment. Wieso weiß ich nichts von diesem Video?", fragte der Verteidiger seinen Kollegen, während dieser besagtes Video gerade dem Richter geben wollte.

"Das ist ein gutes Argument, Herr Staatsanwalt. Sie hätten die Verteidigung von diesem Video in Kenntnis setzen müssen. Und sie hätten mich von diesem Video in Kenntnis setzen müssen. Eigentlich müsste es hier bei mir und den anderen Beweisstücken liegen. Ich weiß nicht, ob ich es jetzt noch als Beweismittel zulassen darf.", meinte der Richter.

"Herr Richter. Dieses Video ist sehr wichtig für die Beweiskette der Anklage.", bettelte der Staatsanwalt für sein Beweisstück.

"Na schön. Ich sage ihnen was: Ich unterbreche die Verhandlung für 30 Minuten und sehe mir während dieser Pause das Überwachungsvideo zusammen mit Herrn Handtauninsom und Herrn Hess an. Danach geht die Verhandlung weiter und sie Herr Claudel sitzen dann wieder hier im Zeugenstand.", entschied der ehrenwerte Richter zu Gunsten des Staatsanwaltes und seines listigen Planes, woraufhin Lenny Claudel zustimmend nickte und die Zuschauer nach und nach begannen den Gerichtssaal zu verlassen.

Auch die Zeugen verließen langsam aber sicher den Gerichtssaal. Und die Angeklagte wurde ebenfalls hinausgeführt. Nur die Wachen blieben im Gerichtssaal, denn der Richter ließ die kostbaren Beweisstücke zurück; abgesehen von dem Video natürlich, dass er sich nun zusammen mit seinen Kollegen in seinem nahegelegen Büro ansehen würde. Einer von den Wachmännern verließ mal kurz den Gerichtssaal, um der WC Ente guten Tag zu sagen, aber die anderen blieben natürlich brav auf ihren Posten.

 

 

30 Minuten später ging die umfangreiche Verhandlung weiter. Nachdem alle Anwesenden sich für den ehrenwerten Richter Alex Bold erhoben und wieder hingesetzt hatten, konnte der spannende Prozess endlich weitergehen. Der Kassierer namens Lenny Claudel saß wieder im Zeugenstand und das Video wurde für alle Anwesenden gut sichtbar abgespielt. Es zeigte genau was Melissa Klein und ihr Freund Frank von Regensburg getan hatten. Und es gab daher auch keine weiteren Fragen an den Zeugen, weshalb er auch entlassen wurde und sich nach hinten zu den anderen setzen konnte. Nun waren nur noch drei Sitzplätze für die Zeugen frei. Plötzlich meldete sich Docktor Alfred Lomm per Handzeichen zu Wort: "Herr Richter. Ich würde dann jetzt gerne gehen."

"Nur zu. Sie können jederzeit gehen. Aber darf ich fragen warum?"

"Nun es werden ja bald noch weitere Zeugen aufgerufen und durch meinen Abgang kann ich dem Platzmangel etwas entgegenwirken. Es ist sicher besser wenn ich mich jetzt freiwillig melde, bevor sie sich entscheiden irgendjemanden nach Hause zu schicken, der aber noch hierbleiben und den Prozess weiterverfolgen will.", erklärte Dr. Lomm.

"Ich wünsche ihnen noch einen schönen Tag, Herr Docktor.", meinte Richter Alex Bold, woraufhin der Docktor aufstand, sich höflich bedankte und den Gerichtssaal verließ.

Damit waren wieder vier Sitzplätze für die Zeugen frei. Und der Staatsanwalt rief seinen nächsten Zeugen auf; einen Mann namens Jeremy Berg, der auch aussagte das er von Melissa Klein alias Susanne Beck bestohlen worden war. Er konnte sie auch einwandfrei identifizieren und als keiner von den Anwälten mehr irgendwelche Fragen hatte, setzte er sich zu den anderen Zeugen und genoß die Show. Und wieder waren nur noch drei Sitzplätze für die nächsten Zeugen frei. Staatsanwalt Herrmann Hess rief nun seinen nächsten Zeugen auf. Dieser Zeuge war ein junger Mann namens Max Baret und auch er konnte Melissa Klein alias Susanne Beck seiner Meinung nach einwandfrei identifizieren. Sie hatte ihn (sowie viele andere Menschen) auf der Straße bestohlen und er hatte den Diebstahl leider erst viel zu spät mitgekriegt. Doch dem Verteidiger der Angeklagten fielen bei diesem Zeugen einige merkwürdige Verhaltensweisen auf. Er kratzte sich ständig am Arm und schwitzte wie ein Schwein. Pete Handtauninsom stand von seinem Sitzplatz auf und ging auf den Zeugen zu. Er stellte sich neben ihn und sagte: "Ich glaube nicht, dass dieser Zeuge zu einer vernünftigen Aussage fähig ist. Er leidet unter einem starken Juckreiz und schwitzt mit Verlaub gesagt wie ein Schwein. Entweder hat er eine Allergie gegen Gerichtshöfe, oder er hat sich selbst auf Entzug gesetzt."

"D-das is-ist... nicht war!", stotterte der Zeuge.

"Ich bitte sie! Ihre Entzugserscheinungen sprechen für sich! Sie sind als Zeuge vollkommen unglaubwürdig! Ich weiß nicht, was das hohe Gericht mit ihnen und ihrer Aussage anfangen könnte.", kommentierte der Verteidiger der Angeklagten.

"Sie Scheißkerl!", schrie der drogensüchtige Zeuge, während er blitzschnell ein Messer zückte und auf den Verteidiger losging.

Doch anstatt ihn abzustechen nahm er ihn als Geisel und als Schutzschild und schrie: "Gebt mir Stoff! Gebt mir Stoff! Ich schlitze ihn sonst auf!"

Alle bewaffneten Polizisten im Saal hatten zusammen mit den Wachleuten ihre Waffen auf den irren Max Baret gerichtet. Auch Schubert hatte seine Waffe gezogen, sich aber nicht die Mühe gemacht aufzustehen. "Nicht schießen! Oder ich leg den Kerl um!", schrie der drogensüchtige Zeuge die bewaffneten Beamten an.

"Sein sie doch vernünftig. Das bringt ihnen doch nichts. Ergeben sie sich und lassen sie den Herrn Verteidiger gehen.", versuchte der Richter dem Verrückten gut zuzureden.

"Nein! Dieser Spinner hat mich geoutet! Dafür soll er bluten! Es sei denn ihr besorgt mir meinen Stoff!", schrie der Verrückte den Richter an, der daraufhin entsetzt zusammenfuhr.

"Und was für einen Stoff sollen wir ihnen besorgen?", fragte Kommissar Schubert den durchgedrehten Zeugen plötzlich, während er sich weiterhin nicht die Mühe machte aufzustehen.

"Hä? Wie bitte?"

"Na sie müssen sich schon etwas genauer ausdrücken, Herr Baret. Was genau wollen sie haben?", fragte Kommissar Schubert weiter, um den irren Geiselnehmer abzulenken.

"Halt dein Maul, du Penner!", schrie der gestörte Zeuge, während er stocksauer mit seinem Messer herumgestikulierte, um seine gewichtigen Worte noch zusätzlich zu untermauern.

Während er das tat, nutzte der Verteidiger die Gelegenheit um sich zu verteidigen. Er packte den Zeugen am bemesserten Arm und trat ihm auf den Fuß. Vor Schreck ließ dieser das Messer fallen, woraufhin ihm der Verteidiger einen gezielten Schlag ins Gesicht verabreichte. Sofort griffen zwei von den Wachmännern den Verrückten an und im Nu hatten sie ihm Handschellen angelegt. Der Schurke wurde abgeführt und nachdem sich alle Anwesenden ein paar Minuten lang erholt hatten, hätte die Verhandlung eigentlich weitergehen können. Doch der ehrenwerte Richter war anderer Meinung. Er wußte, dass der Staatsanwalt noch eine Menge Zeugen aufrufen wollen würde und beschloß deshalb für heute Schluß zu machen und morgen früh um 10:00 Uhr die Verhandlung fortzuführen. Es war zwar noch nicht sonderlich spät, aber der Richter wollte niemandem zuviel zumuten. Außerdem wollte er sich noch um den drogensüchtigen Zeugen kümmern, damit dieser Verrückte auch ja nicht zu glimpflich davonkam. Schließlich hatte dieser Mistkerl in seinem Gerichtssaal ein solches Tamtam veranstaltet, dass der ehrenwerte Richter Alex Bold natürlich nicht einfach so tolerieren konnte.

 

 

Am Donnerstagmorgen um 10:00 Uhr ging die Verhandlung weiter. Die beiden Berliner Kommissare Schubert und Schuber saßen diesmal nicht auf den Zeugenplätzen, sondern zusammen mit Kommissar Bernie Bund im Publikum. Dieser war etwas verärgert über die Tatsache, dass seine Kollegin Kommissarin Bonnie Biedrig gestern extra hergekommen war und nun doch erst heute aussagen sollte. Man hätte den Prozess auch ganz leicht schon gestern bis zum Ende durchziehen können. Außer den beiden Berliner Kommissaren Schubert und Schuber war keiner von den anderen Zeugen von gestern am heutigen Tag wiedergekommen. Aber das wäre ja auch nicht notwendig gewesen, um die Verhandlung weiter voran zu treiben. Und so waren sämtliche Sitzplätze für die zukünftigen Zeugen frei. Nachdem der ehrenwerte Richter die Verhandlung eröffnet hatte und von allen Anwesenden respektvoll wie immer begrüßt worden war (damit ist das übliche aufstehen und hinsetzen gemeint), rief der Staatsanwalt gleich seinen ersten Zeugen auf (Okay; eigentlich ist er ja nicht sein erster Zeuge in diesem Prozess, aber er ist der erste Zeuge am heutigen Tag). Alle Zuschauer waren natürlich mächtig gespannt auf ihn; auch Sandra Weck, ihre Mutter und natürlich die Fälscherin Anja Weißer. Während dieser erste Zeuge den Gerichtssaal betrat und dem Zeugenstand entgegenschritt, sagte der Verteidiger zu seinem listigen Gegenspieler: "Na ich hoffe mal, dass dieser Zeuge etwas glaubwürdiger ist als Max Baret. Und ich hoffe natürlich, dass er nicht versucht mich umzubringen. Das war gestern wirklich nicht besonders angenehm für mich."

"Das sehen sie schon noch.", erwiderte der hinterlistige Staatsanwalt mit einem hämischen Lächeln auf den Lippen.

"Was wollen sie damit sagen?", fragte der Verteidiger, während sich der Zeuge namens Ulrich Hain in den Zeugenstand setzte.

"Das wissen sie ganz genau.", antwortete Herrmann Hess.

"Nein. Das weiß ich eben nicht. Also was wollen sie damit sagen?"

"Ach halten sie doch die Klappe! Der Richter will den Zeugen vereidigen!"

"Sie verbieten hier niemandem den Mund, Herr Staatsanwalt. Mir reicht‘s jetzt mit ihnen beiden. Herr Handtauninsom: Sie schulden dem Gericht jetzt weitere 400 Euro, womit sie dem hohen Gericht insgesamt bereits 500 Euro schulden. Und Herr Hess: Sie schulden dem Gericht jetzt weitere 600 Euro, womit sie dem hohen Gericht insgesamt schon 1.000 Euro schulden. Ich habe sie gestern ja gewarnt. Sie hätten auf mich hören sollen.", erklärte der Richter.

"Tja. Das war's dann mit den großen Plänen des Herrn Hess. Er wollte sich selbst bei diesem Fall ganz groß rausbringen, indem er den Fall mit vielen belastenden Zeugen ausschmückte. Aber das kann er jetzt vergessen. Wenn ich recht darüber nachdenke, konnte er es bereits nach der ersten Geldstrafe vergessen. Aber egal. Es freut mich zu sehen, wie all seine großen Pläne den Bach runtergehen. Zum Glück ist er an einen älteren Richter geraten, der ganz nach der alten Schule handelt und alle Menschen gleich behandelt. Alle: Auch die Anwälte.", dachte Kommissar Schubert, während er lächelnd den Worten des Richters lauschte.

Auch Anja Weißer und Sandra Weck hörten es gerne, dass der Staatsanwalt dem Staat nun 1.000 Euro schuldete. Zwar schuldete der Verteidiger dem Staat nun ganze 500 Euro, aber das störte ihn nicht besonders, da sein erbitterter Gegner ihm noch immer weit voraus war.

"Kann ich nun meinen nächsten Zeugen befragen?", fragte der Staatsanwalt gereizt.

"Langsam. Langsam. Zuerst gehen wir die Personalien des Zeugen durch. Sie heißen Ulrich Hain, sind 34 Jahre alt, zur Zeit arbeitslos und mit der Angeklagten weder verwandt noch verschwägert? Ist das soweit richtig?", fragte der ehrenwerte Richter den neuen Zeugen, der sich inzwischen schon längst in den Zeugenstand gesetzt hatte.

"Das ist alles soweit richtig.", bestätigte der Zeuge.

Nachdem diese üblichen Formalitäten geklärt waren, begann der Staatsanwalt damit seine üblichen Fragen zu stellen. Der Verteidiger hatte keine Fragen an den Zeugen, weshalb er auch gleich nach seiner Aussage entlassen wurde. Auch seine Aussage war für die kriminelle Melissa Klein alias Susanne Beck extrem belastend. Sozusagen ein weiterer Nagel für ihren Sarg. Nachdem sich Ulrich Hain auf einen der Zeugensitzplätze gesetzt hatte, rief der Staatsanwalt seinen nächsten Zeugen auf; eine junge Frau namens Andrea James. Sie erzählte dem Gericht von einem spektakulären Diebstahl, der auch in einem Kaufhaus stattfand. Die Angeklagte hatte offenbar eine Vorliebe für Kaufhäuser. So was soll ja vorkommen. Jedenfalls hatte Melissa der Zeugin Andrea damals einfach das Bargeld aus der Tasche gezogen und war ohne zu zögern geflüchtet. Doch es war Andrea gelungen sie einzuholen und die flüchtige Verbrecherin an der schicken Jacke (die sie wahrscheinlich auch irgendwo gestohlen hatte) zu packen. Aber dann passierte etwas, womit Andrea James nicht rechnen konnte: Melissa zog urplötzlich ihre Jacke aus und Andrea hatte nur noch eben diese in der Hand. Natürlich nicht für lange, denn fast im selben Moment riß die Diebin ihr die Jacke aus der Hand und rannte mit ihr und dem gestohlenen Geld davon. Andrea versuchte zwar nochmal die Verfolgung aufzunehmen, doch Melissa konnte ihr entkommen. So war das damals gewesen. Und der Verteidiger der Angeklagten machte sich nicht einmal die Mühe die Aussage der Zeugin Andrea James irgendwie anzuzweifeln. Aber es gab sowieso keinen Grund an ihrer Aussage zu zweifeln. Nachdem sie sich hingesetzt hatte, ging es ohne Gnade weiter; der Staatsanwalt rief nacheinander fünf weitere Zeugen auf, die Melissa und ihren Verteidiger arg in Bedrängnis brachten. Die Namen dieser belastenden Zeugen waren Teresa Colin, Michael Lane, Mara Martins, Carolin Sodann und John Reutlin. Bei John Reutlin versuchte der Verteidiger die Aussage anzuzweifeln, da er Melissa (als sie ihn vor langer Zeit nachts auf der Straße angerempelt und bestohlen hatte) in der Dunkelheit auch mit einer anderen Diebin hätte verwechseln können. Doch das Verbrechen war unter einer Straßenlaterne geschehen, weshalb der Zeuge sie genau erkannt hatte und sie auch wiedererkannte, als ihr Bild in der Zeitung zu sehen war. "Verdammt. Hätte ich damals eine Skimaske oder so etwas in der Art getragen, würde dieser Zeuge jetzt nicht gegen mich aussagen können. Aber was soll ich machen? Ich wünschte, ich könnte die Vergangenheit irgendwie ändern, aber das kann ich leider nicht.", dachte Melissa Klein alias Susanne Beck.

"Das sieht nicht gut für sie aus.", meinte der Richter.

"Ich beantrage eine Unterbrechung von 20 Minuten.", meinte der Verteidiger.

"Begründung?", fragte der Richter.

"Ich und meine Mandantin brauchen eine Pause. Vielleicht kann ich sie umstimmen und dazu bringen doch auszusagen.", erklärte der Verteidiger.

"Einverstanden. Dann erkläre ich hiermit, dass die Verhandlung für 20 Minuten unterbrochen wird. Der Zeuge ist übrigens entlassen. Er kann aber natürlich hierbleiben und dem Prozess weiterhin beiwohnen, wenn er will.", beschloß der ehrenwerte Richter Alex Bold, woraufhin die ersten Zuschauer langsam aber sicher begannen den Gerichtssaal zu verlassen, wohingegen sich die anderen etwas mehr Zeit damit ließen.

Kommissar Schubert und seine Kollegen gehörten zu den anderen. Ebenso wie Sandra Weck, ihre Mutter und natürlich Anja Weißer. Nachdem sich Schubert etwas zu trinken gekauft hatte, diskutierte er mit seinem Partner und den Kommissaren Biedrig und Bund an einem runden Tisch sitzend über die Gerichtsverhandlung. Der Tisch und die vier dazugehörigen Stühle standen in der Nähe des Getränkeautomaten, aus dem Schubert sein Getränk geholt hatte. "Das war gestern schon ziemlich dumm für mich. Ich fahre extra den weiten Weg hier her und dann muss ich doch erst heute aussagen, dass die Angeklagte vergeblich versucht hat uns in Paris zu entkommen. Ich frage mich, wieso ich hier überhaupt aussagen muss. Ist so was denn üblich?", fragte Kommissarin Bonnie Biedrig ihre drei Kollegen.

"Wenn Herrmann Hess Staatsanwalt ist, dann ist kaum etwas so wie es sein soll. Dieser Typ ist ein karrieregeiler Spinner, der jeden Fall so viel wie möglich aufbläst, um dadurch zu zweifelhaftem Ruhm zu gelangen. Er ist wie Hitler.", erklärte Kommissar Christian Schubert, die ihn daraufhin natürlich erstmal verwundert ansahen.

"Wie meinen sie das?", fragte Kommissar Bernie Bund.

Ja. Das verstehe ich auch nicht.“, unterstrich Kommissarin Bonnie Biedrig die Frage ihres Kollegen.

Ich auch nicht. Wie meinen sie das denn nun, Herr Kollege?“, fragte Kommissar Vincent Schuber, der in diesem Punkt genauso ahnungslos wie seine beiden Kollegen war und daher eine Erklärung von Schubert erwartete, die er natürlich auch bekommen sollte.

"Ganz einfach: Adolf Hitler sah während eines Besuches in Rom das legendäre Pantheon. Ein Meisterwerk römischer Baukunst. Und so etwas musste Hitler in Berlin natürlich auch haben. Doch sein Bauwerk musste natürlich viel größer werden. Und das Ergebnis war die Siegeshalle, in der 180.000 Menschen seinen Reden lauschen sollten. Die alte Nazisau nahm ein schönes, klar strukturiertes Gebäude und blies es in seiner Phantasie auf wie einen Luftballon. Das Projekt war zwar theoretisch irgendwie schon durchführbar, aber es diente natürlich nur der Hitlerverherrlichung. Und es wurde glücklicherweise nie verwirklicht. Aber bei Staatsanwalt Herrmann Hess ist es ähnlich wie bei Hitler. Er nimmt einen klar strukturierten Fall und bläst ihn auf wie einen Luftballon, um so zu ewigem Ruhm zu gelangen. Doch er achtet offenbar nicht auf die Gesetzte der Physik: Wenn er den Luftballon zu lange aufbläst, dann platzt er ganz einfach. Ich weiß natürlich nicht wie er es vermasseln wird, aber er wird es auf jeden Fall irgendwie vermasseln. Denn er ist schließlich Staatsanwalt Herrmann Hess. Und Staatsanwalt Herrmann Hess ist ein Idiot. Und aus einem Idioten, kann meineswissens nicht einfach so ein Prozessgewinner werden. Also stehen die Karten des Staatsanwaltes eventuell schlechter, als wir alle vermuten.", erklärte der Kommissar seinen Kollegen.

Während die uniformierten Beamten über all diese Dinge diskutierten, beriet sich der Verteidiger mit seiner Mandantin. Sie kamen zu dem Schluß, dass es doch besser für Melissa wäre, wenn sie auch weiterhin die Aussage verweigerte. Doch das hieß natürlich nicht, dass die kurze Pause vollkommen umsonst gewesen war; Melissa und ihr Anwalt konnten sie immerhin nutzen, um neuen Mut und neue Kraft für den Prozess zu schöpfen. Und diese neue Kraft hatten die beiden auch bitter nötig.

 

 

Nachdem die 20 Minuten vorbei waren, ging die Verhandlung weiter. Alle zuvor anwesend gewesenen Personen waren nun wieder im Gerichtssaal, um der Verhandlung weiterhin beizuwohnen. Wie immer waren sie beim Eintritt des ehrenwerten Richters aufgestanden und hatten sich wenige Sekunden später wieder hingesetzt, nachdem sich der Richter hingesetzt hatte. Ein paar von den Zuschauern kannten diese respektvolle Prozedur noch aus ihrer Schulzeit. Der Richter fragte den Verteidiger der Angeklagten, ob seine Mandantin nun aussagen würde. Pete Handtauninsom schüttelte den Kopf und die Verhandlung ging weiter. Staatsanwalt Hermann Hess rief seinen nächsten Zeugen auf. Bei diesem Zeugen handelte es sich um einen jungen Mann namens Peter Lade. Auch seine Aussage gegen Melissa Klein konnte vom Verteidiger nicht angezweifelt werden. Genau dasselbe galt für die ehrlichen Zeugen Rudolf Dober, Richard Kiefer, Kristian Stevens und Mike Müller (nicht verwandt mit dem Zeugen Tom Müller). Nachdem diese Zeugen ihre Aussage gemacht hatten, stellte der Richter fest, dass sämtliche Plätze für zukünftige Zeugen besetzt waren. Der Staatsanwalt hatte seiner Meinung nach viel zu viele Zeugen geladen. Kommissar Schubert, der die Meinung des Richters teilte, wußte natürlich was jetzt passieren würde. Jeder wußte es. Der Richter sprach nun direkt die auf den Zeugensitzplätzen sitzenden Zeugen an und bat sie nach Hause zu gehen. Hätten Schubert und Schuber ihre Aussagen nicht schon gestern gemacht und sich am nächsten Tag nicht ins Publikum, sondern auf jeweils einen der Zeugensitzplätze gesetzt, dann würde der Richter sie möglicherweise auch nach Hause schicken.

Doch im Publikum waren sie in Sicherheit. Genauso wie Anja Weißer und Sandra Weck. Als die entlassenen Zeugen den Gerichtssaal verlassen hatten, rief der Staatsanwalt seinen nächsten Zeugen auf. Karin Brody war ihr Name. Auch ihre Aussage war für Melissa Klein alias Susanne Beck extrem belastend. Dasselbe galt für die Aussagen von Paul Hoffmann, Katarina Weisbach, Georg Laut und Kevin Blasko. Nun hatten 25 Zeugen Melissa wegen Diebstahls bezichtigt. Und außer Max Baret waren alle diese Zeugen durchaus glaubhaft gewesen. Ein paar von den anwesenden Zuschauern dachten, dass die beiden verfeindeten Anwälte nun bald ihre Schlußplädoles halten würden; doch da irrten sie sich leider. Der weniger ehrenwerte Staatsanwalt Herrmann Hess würde nun noch ein paar Zeugen aus Wolfsburg, Hamburg und London aufrufen (die Berliner Zeugen hatten ja nun schon fast alle ausgesagt), die vor Gericht gegen Melissa aussagen würden. Einer von ihnen war ein deutsch sprechender, englischer Polizeibeamte von Scotland Yard. Er war dabei gewesen, als Melissa in London festgenommen worden war. Und natürlich würde der nicht besonders gerissene Staatsanwalt noch die Polizeikommissarin Bonnie Biedrig in den Zeugenstand rufen. Doch er hatte offenbar vor, sich diese Beamtin der Berliner Kriminalpolizei bis zum Schluß aufzuheben. Natürlich hätte er sie schon gestern aufrufen können, wenn der Zeuge Max Baret nicht so einen Affentanz veranstaltet hätte, woraufhin der ehrenwerte Richter die Verhandlung vorerst abgebrochen und auf den darauffolgenden Tag vertagt hatte. Aber nun war es eben einmal so passiert und so schlimm war es ja nun auch wieder nicht. Staatsanwalt Herrmann Hess, der ja bekanntlich so etwas wie eine lebende Legende werden wollte, rief nun seinen nächsten Zeugen auf.

 

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