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Kapitel 6: Die neuen Oberkommissare

 

 

Nachdem die beiden frisch gebackenen Oberkommissare das Büro ihres Vorgesetzten verlassen hatten, begannen sie damit den freien Tag zu genießen. Ihr hochangesehener Chef hatte ihnen nämlich netterweise ein kleines aber feines Beförderungsgeschenk gemacht: "Sie haben den Rest des Tages übrigens frei. Schönen Tag noch.", hatte er gesagt.

"Also werden wir kein Detektivbüro gründen.", stellte Vincent fest, während sie das Polizeigebäude verließen und sich über die Beförderung freuten, die sie sich durch die Festnahme des legendären Phantoms auch redlich verdient hatten.

"Nein. Das lassen wir bleiben.", entgegnete Schubert, bevor sein uniformierter Kollege ihn zu einem Frühstück in einem nahegelegenen Restaurant einlud.

Im Restaurant lagen jede Menge Zeitungen vom heutigen Tag herum; der Besitzer achtete darauf, dass die Gäste bei Bedarf auch etwas zu lesen hatten. Natürlich durfte man die Zeitungen nicht mitnehmen. Schubert nahm sich eine von ihnen und stellte mit Freuden fest, dass der Fall der beiden Berliner Oberkommissare es bis auf die Titelseite geschafft hatte. In der B.Z. stand alles über den Fall der Phantomaxt und den daran direkt und indirekt beteiligten Verbrechern. Das Museum würde bald enormen Besucherzulauf bekommen, dank dieser kostenlosen Werbung durch die Zeitungen. Die Zeitungen und die Polizei wußten inzwischen auch von Anja und der Laube. Schubert und Schuber waren nicht besonders überrascht darüber, dass die Zeitungen von der Schwester des Phantoms und der Laube wußten. Im Revier gibt es eine Menge Beamten, die ihr Gehalt dadurch aufbessern, dass sie Informationen an die Presse verkauften. Die beiden Oberkommissare hingegen hatten es von ihrem Chef erfahren. Er hatte ihnen in den zehn Minuten sehr viel erzählt. Er hatte ihnen gesagt, dass sie als Beamten keinen Anspruch auf die Belohnung für die Ergreifung des Phantoms hatten, was ihnen sowieso ziemlich egal gewesen war. Und er hatte ihnen von der Hausdurchsuchung des Hauses der Familie Weißer berichtet. Dabei war Anjas Tätigkeit als Fälscherin ans Licht gekommen. Auch die Laube war inzwischen gefunden und durchsucht worden. Aber die beiden Mädchen waren natürlich längst über alle Berge. Der Chef hatte die beiden auch davon in Kenntnis gesetzt, dass die Belohnung zur Ergreifung von Melissa Klein jetzt 12.000 Euro betrug. Auf Anjas Kopf war eine Belohnung von 10.000 Euro ausgesetzt. Insgesamt waren die Mädchen dem Gesetzgeber also 22.000 Euro wert. Wenn es Schubert und Schuber jemals gelingen würde die beiden zu erwischen, würden sie allerdings kein Geld bekommen, weil sie ja Beamten sind. Aber wenigstens waren sie befördert worden. Und die beiden Mädchen würden den Behörden schon früher oder später irgendwie ins Netz gehen. Heinrich Weißer war ja schließlich auch erwischt worden und würde am Montag Besuch von Schubert und Schuber erhalten. Wer weiß..., vielleicht konnten die beiden Beamten ja Informationen über den Aufenthalt der beiden Mädchen aus ihm herauskriegen. Aber diesbezüglich hegten sie keine großen Hoffnungen. In den letzten 30 Sekunden des zehnminütigen Gesprächs hatte der Chef zu ihnen gesagt: "Meine Herren. Ab heute sind sie keine gewöhnlichen Kommissare mehr, sondern Oberkommissare. Diese Beförderung ist eine Beförderung auf Grund besonderer Leistungen. Am Dienstag bekommen sie dementsprechende neue Uniformen. Aber ich an ihrer Stelle würde sie nicht allzu oft tragen, denn es schickt sich für einen Oberkommissar eigentlich mehr, wenn er in zivil unterwegs ist. Aber das überlasse ich natürlich ihnen. Sie haben des Rest des Tages übrigens frei. Schönen Tag noch."

Und nun saßen die beiden frisch gebackenen Oberkommissare in einem Restaurant und lasen Zeitung, während sie auf ihr Essen warteten. Als das Essen kam, legten sie die B.Z. weg und frühstückten so ausgiebig, wie schon lange nicht mehr.

 

 

Die nächsten paar Wochen waren die Gesichter der beiden Mädchen jeden Tag irgendwo in den Nachrichten zu sehen. Anja und Melissa mussten ein paarmal das Hotel wechseln, weil sie befürchteten erkannt worden zu sein. Sie hielten sich durch Milissa‘s/Jennifer‘s Talent zu stehlen einiger Maßen über Wasser. Durch Make-up und Perücken hatten sie ihr Aussehen irgendwann so verändert, dass sie sich selbst kaum noch im Spiegel erkannten. Anja konnte sich zwar nicht so gut verkleiden wie ihr Bruder, aber sie und ihre Freundin schafften es trotzdem noch gut auszusehen. Sie hatten zwar ihr äußeres künstlich verändert, aber jeder unparteische Beobachter hätte sie für echt gehalten. Und während sie durch die Kaufhäuser zogen und alles mitgehen ließen, was nicht Niet- und Nagelfest war, saß Heinrich im Gefängnis den beiden Polizeibeamten gegenüber, die ihn verhaftet hatten. Aber er verriet seine Schwester und ihre Freundin natürlich nicht; zumal er das auch gar nicht konnte. Er prahlte nur mit seinen genialen Verbrechen, genau wie sein dummer Komplize (dem man zuvor ja nur die Sache mit der Axt nachweisen konnte). Einmal ging er Schubert mit seiner Prahlerei so auf die Nerven, das dieser zu ihm sagte: "Ja Heinrich. Du bist genial. Und ich hab dich gefangen!"

Danach begann er zu singen: "Ich hab dich gefangen! Ich hab dich gefangen! Ich hab dich gefangen! Ich hab dich gefangen!"

Als er dann auch noch zu tanzen anfing (nur um den Verbrecher zu ärgern), hielt Vincent es für besser seinen Kollegen nach Hause zu bringen. Ein paar Tage später begannen die Dreharbeiten zu einer neuen Folge von "Die großen Kriminalfälle". Die Verbrechen der Melissa Klein, lautete der Titel dieser Folge. In ihr sollte es vor allem um die flüchtige Verbrecherin selbst, aber auch um die Vorgeschichte zu ihrem ersten und bisher einzigen Mord gehen. Schubert und Schuber wurden von den Produzenten dazu eingeladen in dieser Folge aufzutreten und ein paar Fragen zu Melissa Klein zu beantworten. Natürlich sagten sie zu. Einige Zeit später traten die beiden uniformierten Kommissare (es war ihnen egal ob es sich schickte oder nicht; sie trugen einfach gerne Uniformen) auch bei Aktenzeichen XY auf und sprachen dort über den Fall Melissa Klein. Nachdem sie fertig waren, berichtete Rudi Cerne von einer zweiköpfigen Räuberbande, die in zwei Nächten 20 Zeitungsläden überfallen hatte. Man nannte das Verbrecherdou in Fachkreisen nun "die Zeitungsräuberbande". Was niemand wußte: diese zwei Räuber waren Melissa und Anja. Und als sie genügend Geld beisammen hatten, mieteten sie sich eine Wohnung in Schöneberg. Genaugenommen mietete Anja Weißer (die sich jetzt Simone Weis nannte) die schöne große Wohnung mit zwei Zimmern, einer Küche und einem Bad. So stand es auch in ihren gefälschten Papieren. Als Jennifer sie gefragt hatte, wie sie auf diesen Namen gekommen sei, hatte Simone geantwortet: "Das verdanke ich Simone Thomalla und Heidelinde Weis. Ich hab da diesen Film gesehen: Am Anfang war der Seitensprung. Und dann habe ich mir gedacht, dass die Namen Simone und Weis zu mir passen."

Ein paar Tage nachdem sie in ihre neue Wohnung eingezogen waren, flogen sie jedoch auf. Eine verrückte Nachbarin hatte sie trotz ihres veränderten Äußeren (ihr wißt schon; Perücken und Make-up) erkannt und wollte mit Hilfe ihres doppelläufigen Gewehres die Belohnung von 22.000 Euro einsacken. Jennifer und Simone mussten im Kugelhagel fliehen. Gott sei Dank wurden sie nicht verletzt. Ganz im Gegensatz zu den Wänden im Haus, die jetzt dank der bewaffneten Nachbarin durchlöchert waren. Diese ach so aufmerksame Frau bekam keinen Cent von der hohen Belohnung, sondern nur eine Geldstrafe wegen unerlaubten Waffenbesitzes und unerlaubten Waffengebrauchs. Jennifer und Simone saßen also wieder auf der Straße und mussten sich eine billige Unterkunft suchen. Außerdem brauchten sie wieder neue Papiere, da die nette Nachbarin sie ja hatte auffliegen lassen. Dank ihr hatte die Polizei jetzt eine neue Spur. Und sie wußte, dass Anja und Melissa sich neue Papiere besorgen müssten, weshalb sie alle ihnen bekannten Fälscher überwachen ließen. Doch die ihnen unbekannten Fälscher konnten sie natürlich nicht überwachen, weshalb sie die beiden Mädchen auch weiterhin nicht erwischten. Anja hätte die neuen Papiere ja selbst fälschen können, aber da sie keinen Zugang zu ihrer Werkstatt hatte, musste das ein anderer übernehmen. Dieser andere verlangte jedoch eine Unsumme, weshalb die Zeitungsräuberbande wieder zuschlagen musste. Und nachdem sie wieder 20 wehrlose Zeitungshändler in zwei Nächten überfallen hatten, konnten sie das erforderliche Geld für die neuen Papiere endlich aufbringen. Nun hieß Melissa Klein Anna Wellenberg und Anja Weißer hieß Christine Holfsburg. Und Anna und Christine hatten sich bereits große Pläne für die Zukunft ausgedacht. Und natürlich waren sie bereit alles zu tun, was nötig war um diese Pläne in die Tat umzusetzen.

 

 

Ein paar Monate nachdem auf die beiden flüchtigen Verbrecherinnen geschossen worden war und sie noch immer nicht hinter Gittern saßen, erhöhten die Behörden die Belohnung für die Ergreifung der beiden (oder für Hinweise, die zur Ergreifung der beiden führen). Melissa war dem Gesetzgeber nun 15.000 Euro wert und Anja 12.000 Euro. Zusammen also 27.000 Euro. Es gingen etwa eine Millionen Hinweise bei der Polizei ein, nach denen zum Beispiel ein paar deutsche Touristen die beiden in der Spielerstadt Las Vegas gesehen haben wollen. Andere behaupten sie in Seattle, San Francisco oder Los Angeles gesehen zu haben. Wieder andere reden von London, wo Melissa ja bekanntlich schon einmal erwischt worden war. Es kamen Hinweise aus Paris, Hinweise aus Lissabon, Hinweise aus Dublin und sogar Hinweise aus Reykjavik. Die Behörden gingen jedem dieser Hinweise nach, doch sie führten alle ins Leere. Denn Melissa/Anna und Anja/Christine hatten Berlin nie verlassen. Die beiden Berliner Oberkommissare Schubert und Schuber folgten einer recht heißen Spur bis in die Toscana, die dann aber auch ins Leere lief. Aber sie gaben nicht auf und versuchten drei Wochen lang die Spur vor Ort wieder aufzunehmen, was aber leider nicht funktionierte. Diesmal hatten die Vorgesetzten den Oberkommissaren gestattet der Spur bis ins Ausland zu folgen, da man die freundschaftlichen Beziehungen zu Italien etwas verbessern und die Gelegenheit nicht ungenutzt lassen wollte. Die cleveren Oberkommissare ließen sie auch nicht ungenutzt. Früher wollte man diplomatische Verwicklungen vermeiden. Jetzt setzte man auf gute Diplomatie und das war besser für alle Beteiligten. Und obwohl Oberkommissar Schubert keine einzige Fremdsprache beherrschte, fanden sich die beiden deutschen Polizisten in der Fremde bestens zurecht. Das verdankten sie nicht zuletzt Vincent‘s besonderem Talent für Fremdsprachen. Doch nach ihrem gescheiterten Italienauftrag (die italienischen Kollegen waren übrigens sehr beeindruckt von ihren deutschen Kollegen gewesen) begann wieder der Ernst des Lebens: Schubert musste auf Wunsch seines Chefs einen Vortrag an einer Universität halten, während sein hochgeschätzter Partner im Büro jede Menge Papierkram erledigen musste. In dem Vortrag sollte es um allgemeine Kriminalistenarbeit gehen. Und natürlich um den Fall Melissa Klein. Der Berliner Oberkommissar bereitete sich also auf den Vortrag vor, während sein Partner fast im Papierkram erstickte. Einmal hatte eben dieser ihn gefragt: "Wieso haben sie eigentlich Bonnie Biedrig und Bernie Bund bei der Festnahme des Phantoms mitwirken lassen?"

"Ich ließ Bonnie Biedrig und Bernie Bund an der Festnahme des Phantoms teilnehmen, weil sie in gewisser Weise auch noch eine Rechnung mit ihm zu begleichen hatten. Sie waren es schließlich, die Melissa Klein hierher überführt hatten. Es war in gewisser Weise auch ihr Fall. Und das Phantom hat sie durch die falsche Entführung genauso reingelegt wie alle anderen. Doch jetzt ist das Gleichgewicht im Universum wieder hergestellt.", erklärte Oberkommissar Schubert, während er sich in Gedanken weiter auf den bald stattfindenen Vortrag vorbereitete.

"Ja. Und so haben diese beiden Kommissare wenigstens mal erfahren, was gute alte Handarbeit ist. Sonst sind es ja fast immer die Leute von der Spurensicherung und der Gerichtsmedizin, die ihre Fälle für sie lösen.", meinte Vincent.

"Ich weiß. Die Hilfe bei der Festnahme des Phantoms gibt ihnen das Gefühl etwas vollbracht zu haben. Und auch wenn diese beiden, im Gegensatz zu uns, noch immer nicht beförderten Kommissare nicht besonders hell in der Birne sind, so haben auch sie ein Recht darauf, ihre Rechnungen zu begleichen. Und es wäre ziemlich unfair von mir gewesen, sie davon abzuhalten. Also ließ ich zu, das sie uns bei der Verhaftung des Phantoms helfen. Natürlich hat unser Vorgesetzter das genau gewußt und deshalb auch nur uns beide befördert und nicht alle vier. Die Kommissare Bonnie Biedrig und Bernie Bund müssen sich ihre eigene Beförderung noch verdienen. Und das kann noch eine ganze Weile dauern.", erwiderte Christian Robert Edward Edgar Schubert, während er nicht aufhörte, sich gedanklich weiter auf den bevorstehenden Vortrag vorzubereiten.

"Das ist ja auch richtig so. Jeder muss selbst etwas leisten, wenn er befördert werden will.", bestätigte Vincent die Meinung seines Kollegen.

"Stimmt. Das Glück gehört dem Tüchtigen."

"Das hat Dagobert Duck auch gesagt.", fiel Oberkommissar Schuber auf, der in der Kindheit gerne die Geschichten um die reichste Ente der Welt gelesen hatte.

"Natürlich hat er das gesagt. Was glauben sie denn, von wem ich diesen Spruch habe?"

"Sie lesen das Micky Maus Magazin?", fragte Vincent erstaunt.

"Was sind sie so verwundert? Sie haben doch, kurz nachdem wir uns kennengelernt haben, das Lustige Taschenbuch Nummer 2 gesehen, das hier im Büro herumliegt."

"Ja stimmt. Jetzt erinnere ich mich. Aber sind sie nicht schon etwas zu alt für Comics?", fragte der dienstjüngere Schuber den dienstälteren Schubert.

"Man ist nie zu alt für Comics.", entgegnete Schubert daraufhin, bevor er damit begann sich weiter auf seinen Vortrag vorzubereiten.

"Na ja. Vielleicht hat er damit sogar recht.", dachte Oberkommissar Schuber, bevor er sich wieder dem endlos scheinenden Berg von Papieren widmete, um den er sich wahrscheinlich die nächsten paar Tage lang würde kümmern müssen.

 

 

Ein paar Tage später, genauer gesagt an einem Mittwoch, betrat Oberkommissar Christian Robert Edward Edgar Schubert das Universitätsgelände und machte sich auf die Suche nach dem großen Hörsaal, in dem er seinen Vortrag halten sollte. Man hatte ihn den Studenten bereits vor ein paar Tagen angekündigt, als "einen Kommissar, der einen Vortrag hält". Der in die Jahre gekommene Professor, der für diese mangelhafte Ankündigung zuständig war, hieß Rainer Radke und unterrichtete neben Kriminalistik (die natürlich auch die Kriminalgeschichte beinhaltete) auch Psychologie und Physik. Sein erstgenannter Kurs wurde von 154 Studenten besucht, von denen die meisten wahrscheinlich im Laufe der nächsten Monate aussteigen würden, wenn er das Ganze nicht etwas spannender gestaltete. Aus diesem Grund hatte er bei der Polizei auch einen Kommissar angefordert, damit dieser einen Vortrag hielt. Er war sehr erfreut, als Christian seinen Saal betrat und sich ihm als Oberkommissar Schubert vorstellte, bevor er ihm seine behandschuhte Hand reichte. "Ein Oberkommissar. Heute ist wirklich mein Glückstag. Dieser junge Mann wird mich und meinen Kurs vor dem Untergang retten. Durch seinen Vortrag werden sich die Studenten bestimmt mehr für das Verbrechen begeistern und sich nicht von meinem Kurs lossagen. Und da ich an dieser Universität der einzige Professor meines Faches bin, haben sie keine andere Wahl als zu mir zu gehen, wenn sie in die grausame und gleichzeitig faszinierende Welt des Verbrechens eintauchen wollen. Und ich werde schon irgendwie dafür sorgen, dass sie etwas lernen und ihnen dieser Kurs gefällt. Und den Anfang mache ich mit meinem heutigen Gastredner. Mit Oberkommissar Schubert.", dachte der Professor, während sie sich die Hände reichten.

Die Studenten waren noch nicht da, was nicht weiter verwunderlich war, da der Kurs erst in einer halben Stunde anfangen sollte. Es war zu diesem Zeitpunkt genau 10:30 Uhr, wie der Professor durch einen kurzen Blick auf seine Armbanduhr feststellte. Schubert und er hatten also genügend Zeit, um sich auf den Vortrag vorzubereiten. Dies war zum Glück nicht der erste wichtige Vortrag, den der Berliner Oberkommissar in seinem Leben hielt; er hatte dank des Falles Melissa Klein etwas Erfahrung im Vortragen sammeln können. Und auch in der Schule hatte er etliche Referate halten müssen, durch die er gelernt hatte vor vielen Menschen zu sprechen. Anfangs war er etwas ängstlich gewesen, aber bereits nach kurzer Zeit hatte er sich an das Vortragen wichtiger Themen gewöhnt und kam nun bestens damit klar. Nachdem er und Professor Rainer Radke die folgende Unterrichtsstunde schnell durchgegangen waren, betraten auch schon die ersten Studenten den großen Saal. Schubert und der Professor beobachteten erwartungsvoll, wie sich der Hörsaal nach und nach immer weiter füllte, bis schließlich alle 154 Studenten anwesend waren. Bei so vielen Menschen lohnte sich eine Anwesenheitskontrolle nicht, da sie einfach viel zu lange dauern würde und der Professor nicht ewig Zeit hatte. Er musste den Studenten also einfach vertrauen und darauf hoffen das sie schlau genug waren keine Stunde zu versäumen. Natürlich konnte auch niemand von dem Professor erwarten, dass er alle Namen seiner Studenten kannte. Aber die der besten drei Schüler kannte er: Freddy Boldt, Carmen Kahlrt und Friedrich (Fritz) Kohl. Und natürlich waren ihm die Namen seiner beiden schlechtesten Studenten bekannt: Tim Ribber und Jason Enter. Von den anderen 149 Studenten konnte er sich kaum einen merken. Nur die Namen der beiden 20jährigen Mädchen, die er so hübsch fand und von denen er wußte, dass sie auf dem Universitätsgelände in einem Studentenwohnheim wohnten, konnte er sich merken: Anna Wellenberg und Christine Holfsburg. Er wußte natürlich nicht, dass diese beiden hübschen Studentinnen in Wirklichkeit Melissa Klein und Anja Weißer waren. Er wußte natürlich auch nicht, dass sie in Wahrheit noch keine 20 waren. Und er wußte auch nicht, dass sie sich ihr Studium durch 20 weitere Raubüberfälle finanziert hatten. Die armen Zeitungshändler.

 

 

Melissa/Anna und Anja/Christine hatten den Oberkommissar beim reinkommen gar nicht bemerkt. Sie hatten auch nichts mitgekriegt, als der Professor ihn vor ein paar Tagen als "einen Kommissar, der einen Vortrag hält" angekündigt hatte. Anna hatte gerade mit Tim Ribber und Christine mit Jason Enter geflirtet. Nun waren sie um so überraschter, als sie den Kommissar (der inzwischen Oberkommissar war) vorne beim Professor bemerkten. "Hoffentlich erkennt er mich nicht.", dachten die beiden Mädchen in derselben Sekunde.

Aber es war sehr unwahrscheinlich, dass Schubert die beiden gesuchten Verbrecherinnen erkannte; Anna Wellenberg und Christine Holfsburg sahen kaum mehr wie Melissa Klein und Anja Weißer aus. Sie waren jetzt beide blond und der Kommissar hatte Melissa noch nie mit blonden Haaren gesehen, obwohl das ihre Naturhaarfarbe war. Aber die Melissa, die er kannte, war nur auf alten Fotos blond gewesen. Und die Frisur war eine völlig andere. Aber zur Sicherheit setzten sich die beiden Mädchen diesmal nicht direkt nebeneinander, sondern ganz weit voneinander weg. Schubert würde sie schon nicht bemerken. Nicht zwischen 152 anderen Studenten. Auch wenn ein paar von den Studenten früher mal an der Robert S. Klein Realschule unterrichtet worden waren und Melissa/Anna eventuell jederzeit wiedererkennen konnten. Doch das war sehr unwahrscheinlich; da sie ja jetzt völlig anders aussah und diese ebengenannten Studenten sie in ihrem ganzen Leben nie persönlich kennengelernt und höchstens ein- bis zweimal auf dem Schulhof gesehen hatten. Und warum sollte sie nicht auch mal Glück haben und ihre Tarnung behalten dürfen? Nun hofften Anna und Christine jedenfalls, dass der in die Jahre gekommene Professor für Kriminalistik sie nicht aufrufen würde, damit sie dem Oberkommissar auch ja nicht auffielen. Doch sie waren schon seit ein paar Monaten in dem Kurs, weshalb die Wahrscheinlichkeit ziemlich hoch war, das der Professor sie aufrief, weil er sie so gut kannte. Die anderen Studenten kannte er zwar schon genauso lange, aber denen starrte er nicht ständig auf den Hintern oder den Busen. Einmal hatte Melissa/Anna während eines Gespräches im Flur zu ihm gesagt: "Herr Professor. Mein Gesicht ist hier oben."

Daraufhin hatte er nur gemurmelt: "Ich hab mich aber anders entschieden."

Als Anna ihrer Freundin später davon berichtet hatte, hatte die nur gesagt: "Solange er dich nicht begrapscht, ist das doch nicht so schlimm. Er steht eben auf dich. Aber er denkt ja auch, dass du schon 20 bist."

"Ich glaube, dass ich bald nicht mehr wissen werde, wie alt ich wirklich bin. Wir haben sooft meinen Namen und mein Alter geändert, dass ich es irgendwann bestimmt nicht mehr wissen werde.", meinte Anna alias Melissa traurig.

"Na und wenn schon. Die Hauptsache ist, dass wir nicht von der Polizei erwischt werden.", hatte Christine damals geantwortet.

Und nun befanden sie sich im selben Raum wie Oberkommissar Schubert. Zwar war es ein großer Raum mit vielen Menschen darin, aber etwas Angst hatten die beiden Verbrecherinnen trotzdem. Aber sie schafften es wenigstens diese Angst einigermaßen vor ihren Mitmenschen zu verbergen.

 

 

Als nach ein paar Minuten alle Studenten auf ihren Plätzen saßen und den Professor erwartungsvoll ansahen, stellte dieser ihnen den Berliner Oberkommissar Christian Schubert vor. Nachdem der ehrenwerte Professor den Kriminalbeamten vorgestellt hatte, zauberte er ein paar ziemlich große Fotos von den meistgesuchten Verbrechern Deutschlands hervor. "Fräulein Anna! Sind sie so nett und hängen diese vergrößerten Aufnahmen an die Tafel?", rief der Professor, woraufhin Anna/Melissa widerwillig aufstand und sich in ihr Schicksal fügte.

"Wenn er mich jetzt erkennt, bin ich erledigt. Ich kann nur hoffen, dass er Anja... äh ich meine Christine nicht erwischt.", dachte Anna, während sie in gemäßigtem Tempo nach vorne zur Tafel und zum Professor ging.

"Verdammt. Wieso hat dieser alte Lustmolch die Fotos nicht schon vor dem Vortrag selbst aufgehängt?", fragte sich Christine, während sie um ihre Freundin bangte.

Als Anna/Melissa dem Professor gegenüberstand und dieser ihr die zwölf vergrößerten Versionen der im Internet leicht zu findenden Fotos gab, hatte sie wirklich panische Angst; ließ sich jedoch nichts anmerken. Die flüchtige Verbrecherin machte einfach das, was sie machen sollte. Sie wußte genau, wo die Magnete lagen und es fiel ihr leicht ein plakatgroßes Foto neben das andere zu hängen. Obwohl die Bilder tatsächlich ziemlich groß waren, würden die Studenten in den hintersten Reihen sie schwerlich erkennen können. Aber das spielte eigentlich sowieso keine Rolle, da eben diese Fotos sowieso schon etliche Male in den Nachrichten erschienen waren. Und der Professor wollte sie nur aufgehängt sehen, um Schubert‘s Vortrag etwas Anschauungsmaterial liefern zu können. Beim Aufhängen fiel Anna auf, dass auch ein Bild von ihr dabei war. Sie zögerte einen Augenblick, bevor sie es aufhängte. Das nächste Bild war eine Aufnahme ihrer Freundin Anja Weißer, die sie gleich neben ihre eigene hängte. Nach zwei weiteren Bildern war sie fertig und konnte wieder auf ihren Platz zurückgehen. Das Aufhängen hatte nicht besonders lange gedauert, aber Anna war jede Sekunde wie eine Ewigkeit vorgekommen. Doch sie hatte Glück gehabt, denn Oberkommissar Schubert hatte sie zwar ein- bis zweimal angeschaut, aber offensichtlich nicht erkannt. Und nachdem sie sich hingesetzt hatte, begann der Berliner Kriminalist mit seinem Vortrag: "Meine Damen, meine Herren. Ich bin Oberkommissar Schubert. Und ich bin heute hier, um ihnen von der deutschen Polizeiarbeit zu erzählen. Viele von ihnen denken sicher, dass die Polizeiarbeit eine einfache Sache wäre, aber das ist sie nicht. Ich kann ihnen nichtmal verübeln, dass sie das denken. In Serien wie CSI so und so sieht es ja oft auch ziemlich leicht aus. Aber ich versichere ihnen, dass die Polizeiarbeit oftmals alles andere als leicht ist. Man braucht einen klaren Verstand, einen untrügerischen Instinkt und manchmal auch eine große Portion Glück. In den modernen Krimiserien im Fernsehen wird der Täter meistens durch die DNA-Analyse geschnappt. Aber diese Methode ist nur insofern nützlich, wenn man eine andere DNA-Probe zum Vergleichen hat. Zum Beispiel wurde die Cop-Killerin von Heilbronn, auch bekannt als die unfaßbare Mrs. X, oder die DNS-Mörderin, noch immer nicht gefaßt, obwohl die Kollegen ihren genetischen Fingerabdruck besitzen. In diesem Fall nützt uns ihr genetischer Fingerabdruck also kaum etwas. Wir wissen zwar was sie wann getan hat und das sie eine Frau ist, aber das ist auch schon alles. Wir wissen nicht wer sie ist und wann sie wieder zuschlägt. Ganz anders ist es im Fall Melissa Klein, den ich und mein Kollege Herr Schuber bearbeitet haben. Wir wissen zwar wer sie ist und was sie alles getan hat, aber nicht wo sie sich zur Zeit befindet. Das Problem ist nicht Melissa Klein zu überführen, sondern sie zu erwischen. Meinem Partner und mir ist das bisher leider nicht gelungen. Aber man kann eben nicht immer gewinnen. Zwar ist es unseren britischen Kollegen von Scotland Yard gelungen sie in London festzunehmen, aber dann hat sie einfach... nun ja diese Geschichte dürften sie ja bereits alle aus der Presse kennen."

"Wieso ist es ihnen bis heute nicht gelungen Melissa Klein zu fassen.", fragte einer der drei besten Studenten aus Professor Radkes Kurs (es war der junge Friedrich Kohl).

"Weil die Polizei nun einmal wie gesagt nicht immer gewinnen kann. Außerdem ist Melissa Klein eine gefährliche Person, die man besser nicht unterschätzen sollte. Sie hat schon sehr viele Polizisten und Zivilisten an der Nase herumgeführt.", antwortete Schubert.

"So viele Komplimente. Wer hätte gedacht, dass der werte Herr Oberkommissar so große Stücke auf mich hält.", dachte Anna/Melissa, während ihre Angst vor Schubert in eine leichte Überheblichkeit umschlug.

"Was ist mit der Schwester des Phantoms? Was ist mit Anja Weißer?", fragte die junge Carmen Kahlrt neugierig.

"Auf sie trifft dasselbe zu, wie auf Melissa. Diese beiden jungen Frauen haben eine Menge gemeinsam und sind mit ziemlicher Sicherheit noch immer zusammen auf der Flucht.", erklärte Schubert.

"Ja. Das sind wir. Nur befinden wir uns direkt vor deiner Nase. Wir haben Berlin nie verlassen. Und wir sind hiergeblieben, weil die Behörden von uns erwartet haben, dass wir die Hauptstadt dieses wunderbaren Landes verlassen. Wir haben genau das getan, was ihr am wenigsten von uns erwartet habt.", stellte Anja/Christine in Gedanken fest.

"Aber nun zurück zum eigentlichen Thema meines Vortrages.", meinte Schubert, bevor er sich kurz zu den hinter ihm hängenden Verbrecherfotos umdrehte, da er durch die Fragen ganz kurz den Faden verloren hatte.

Aber er hatte ihn sehr schnell wiedergefunden und konnte sogleich ungehindert fortfahren: "Außer den ebengenannten Personen gibt es noch ein paar andere brutale und grausame Verbrecher, die in der Bundesrepublik Deutschland ihr Unwesen treiben und die wir trotz unserer modernen Technologie noch immer nicht schnappen konnten. Anja Weißer ist eine gerissene Fälscherin und Melissa Klein mag eine flüchtige Mörderin sein, doch verglichen mit diesem Herrn hier sind die meisten Verbrecher in Deutschland eigentlich gar nicht so schlimm."

Der Oberkommissar zeigte mit dem ausgestreckten Arm auf das Foto eines unschuldig aussehenden jungen Mannes mit schwarzen Haaren. "Dieser Mann heißt Simon Seelin, aber den meisten der hier anwesenden Personen dürfte er wohl hauptsächlich unter dem Namen "Der Würger von Bremen" bekannt sein. Er hat in den letzten 20 Jahren 40 Menschen umgebracht, von denen wir inzwischen wissen. Die meisten Opfer dieses perversen Killers waren wehrlose junge Frauen. Dank der guten Arbeit eines Bremer Hauptkommissars, konnte die Polizei ihn schließlich beinahe fassen. Aber wie gesagt nur beinahe, da der Killer sich als ein ziemlich gerissener Mistkerl erwies und es schaffte zwei Polizisten krankenhausreif zu schießen. Auf seine Ergreifung ist eine Belohnung von 150.000 Euro ausgesetzt."

Schubert machte eine kurze Künstlerpause, um die ausgesprochenen Worte auf die Zuhörer wirken zu lassen. "Werden die Behörden diesen Mann jemals schnappen?", fragte Freddy Boldt den Berliner Oberkommissar.

"Keine Sorge. Er wird irgendwann bekommen, was er verdient. Aber zur Zeit hat die Polizei keine Ahnung wo er sich befindet. Vielleicht hat er sich falsche Papiere besorgt und geht wieder zur Schule. Aufgrund seines jugendhaften Aussehens kann er leicht als Oberschüler durchgehen. In Wirklichkeit ist er natürlich sehr viel älter, als er aussieht. Und sein Aussehen hat er wahrscheinlich auch ein wenig verändert, um nicht zufällig von einem aufmerksamen Schüler oder Lehrer erkannt zu werden.", erklärte Oberkommissar Schubert den Studenten.

"Wo gibt es im heutigen Deutschland denn bitte schön noch aufmerksame Schüler oder Lehrer?", fragte Christine sich selbst in Gedanken.

"Berichten sie den Studenten doch mal von den Verbrechern, die sie erwischt haben.", flüsterte der Professor seinem Gastredner leicht verärgert zu.

Daraufhin berichtete Schubert: "Aber ich möchte nicht, dass sie denken wir Berliner Polizisten würden nie einen Fall lösen. Wir können zwar nicht jeden Verbrecher schnappen, aber das liegt hauptsächlich daran, dass viele Beamten sich zu sehr auf die moderne Technologie verlassen. Doch Herrmann Hess wurde nicht mittels irgendeiner technologischen Meisterleistung erwischt. Er wurde erwischt, weil ihn eine Zeugin zur richtigen Zeit am richtigen Ort wiedererkannt hat. Wäre uns dabei nicht der Zufall zur Hilfe gekommen, hätten wir ihn vielleicht niemals gefaßt. Ich meine..., wer rechnet schon mit dem Staatsanwalt selbst als Amokläufer?"

Auf diese Frage zuckten die meisten von den 154 Studenten verständnisvoll mit den Schultern, so als wollten sie sagen: "Ich ganz bestimmt nicht!"

Tim Ribber und Jason Enter jedoch war der Vortrag ziemlich egal. Sie behielten stattdessen lieber Anna/Melissa und Christine/Anja im Auge. Doch nicht, weil sie die beiden Verbrecherinnen erkannt hatten, sondern aus ganz anderen altersgemäßen Gründen. Oberkommissar Schubert kriegte davon natürlich nichts mit, da er voll und ganz mit seinem Vortrag beschäftigt war, dem auch die beiden Mädchen gespannt lauschten: "Aber es spielt keine Rolle welches Amt ein Mensch bekleidet; ein Verbrechen ist ein Verbrechen. Und wenn es um mehrfachen gemeinschaftlichen Mord geht, dann kennt der Gesetzgeber keinen Spaß. Und wenn man wie Herrmann Hess dabei mithilft etliche Zivilisten und Polizisten umzubringen und nach der Festnahme auch noch versucht zwei weitere Beamten ins Jenseits zu befördern, dann muss man damit rechnen erschossen zu werden. Wir Polizisten haben den Nachteil, dass es zu wenige von uns gibt. Gebe es mehr Polizisten, gebe es selbstverständlich auch viel weniger Verbrechen."

"Jetzt fehlt bloß noch der Satz: Bitte treten sie der Polizei bei, wenn sie Interesse haben. Hoffentlich versucht er nicht bloß meine Studenten anzuwerben. Und wenn er es doch versucht, so ist er der schlechteste Anwerber seit langem.", dachte Professor Rainer Radke.

Aber Schubert versuchte nicht irgendwen anzuwerben. Er sagte bloß die Wahrheit. Doch manche Menschen können die Wahrheit eben einfach nicht vertragen.

 

 

Nachdem der durch die Berliner Zeitungen halbwegs berühmt gewordene Oberkommissar seinen Vortrag im großen und ganzen beendet hatte (er hatte noch ein wenig über den teuflischen Staatsanwalt Herrmann Hess und seinen bösen Mitstreiter Kevin Mokaalefer berichtet), stellte er noch kurz die restlichen als Fotos an der Wand hängenden Verbrecher vor. Er erwähnte auch die drei gesuchten und fotografierten Gangster nochmal, die er bereits in seinem Vortrag vorgestellt hatte. Natürlich erwähnte er auch ein weiteres Mal die hohen Belohnungen, die auf Melissa Klein (15.000 Euro) und Anja Weißer (12.000 Euro) und all die anderen gesuchten Verbrecher ausgesetzt waren. Simon Seelin war mit 150.000 Euro der zur Zeit wertvollste Verbrecher Deutschlands. Die Studenten stellten Oberkommissar Schubert noch ein paar Fragen zu Melissa und dem Phantom mit den 1.000 Gesichtern und kurze Zeit später war die Stunde auch schon vorbei. Der Professor bat Christine Holfsburg alias Anja Weißer die Plakate wieder abzuhängen, die ihre Freundin zuvor aufgehängt hatte. Dies tat er, während die anderen Studenten aufstanden und den Saal verließen. Anna dachte kurz daran drinnen auf Christine zu warten, entschied sich dann sicherheitshalber aber doch anders und verließ unauffällig den Saal, um draußen auf ihre Freundin warten zu können. Christine schaffte es die Plakate abzuhängen und die Magnete wieder an ihren Platz zu legen, ohne das Schubert sie erkannte. "Das war ein toller Vortrag. Ich bin froh heute hier gewesen zu sein.", lobte sie Schubert und den Professor noch im Vorbeigehen, bevor sie in Richtung Ausgang trabte.

Gleichzeitig rügte sie sich selbst, weil sie so dumm gewesen war den Oberkommissar anzusprechen. Doch auch diesmal hatte Schubert seine Gegenspielerin nicht erkannt. Glück gehabt.

 

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