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Kapitel 1: Diebe, Flüchtlinge und Amokläufer leben gefährlich

 

 

Alles begann an einem schönen Freitagmorgen in unserer geliebten Landeshauptstadt Berlin. Die beiden Kommissare Christian Schubert und Vincent Schuber gingen gemeinsam zur Arbeit. Es sollte ihr letzter Arbeitstag werden, da die beiden Ermittler vorhatten ihre Kündigung einzureichen, um endlich ihre Idee Privatdetektive zu werden verwirklichen zu können. Diese Idee verfolgten und durchdachten die beiden Kommissare immer und immer wieder, seit ihnen vor ungefähr fünf Wochen die flüchtige Verbrecherin Melissa Klein alias Susanne Beck in Hamburg entkommen war. In diesen fünf Wochen hatten die Kommissare Schubert und Schuber nur vier Fälle gelöst; was wohl daran lag, dass sie auch nur vier Fälle bearbeitet hatten. Der Fall des blauen Bogenschützen und die Messerstecherei am Spreeufer waren ziemlich schnell von ihnen aufgeklärt worden. Den hinterhältigen Vampir von Berlin-Mitte zu schnappen war schon etwas schwieriger gewesen. Dieser wahrhaft spektakuläre Fall war wirklich eine Klasse für sich gewesen. Und dann gab es da noch den Fall des erschossenen Bankdirektors, der auch ziemlich schwer zu knacken gewesen war. Aber die beiden heldenhaften Helden meiner Geschichten hatten es trotzdem irgendwie geschafft diesen Fall aufzuklären und den hinterlistigen Mörder hinter Schloß und Riegel zu bringen. Doch während ihrer hervorragenden Arbeit an all diesen schönen und schaurigen Kriminalfällen, belastete die beiden cleveren Kriminalbeamten immer irgendwie eine ganz bestimmte Sache: Der Fall Melissa Klein. Die beiden Berliner Kommissare hatten sie vor den bereits erwähnten fünf Wochen quer durch Norddeutschland verfolgt, aber sie hatten sie einfach nicht erwischen können. Sie wußten nicht einmal etwas davon, dass sie sich jetzt Susanne Beck nannte und ihre blonden Haare schwarz gefärbt hatte. Aber sie waren ihr mehrmals ziemlich nahe gekommen. Und obwohl Melissa Klein alias Susanne Beck es immer wieder irgendwie geschafft hatte aus dem um sie gesponnenen Netz gerade noch rechtzeitig zu entkommen, so war Kommissar Christian Robert Edward Edgar Schubert doch stets optimistisch geblieben und hatte nicht aufgegeben. Es gab damals nicht besonders viel, was er und sein ihm neu zugeteilter Partner hätten tun können; doch was sie tun konnten, das taten sie natürlich auch. Doch in Hamburg zogen ihre Vorgesetzten sie von dem Fall ab, da die flüchtige Verbrecherin die legendäre Hansestadt vermutlich per Schiff verlassen hatte; was natürlich auch der Fall war. Nun waren die Internationalen Behörden für die flüchtige deutsche Verbrecherin zuständig (zumindest laut der eher weniger verständlichen Auffassung von Kommissar Schubert‘s und Kommissar Schuber‘s Vorgesetzten), was Christian Schubert natürlich aufregte und ihn zu dem Entschluß anregte den Polizeidienst aufzugeben und Privatdetektiv zu werden. Sein Partner Vincent Schuber beschloß dabei mitzuziehen; denn er war ebenso empört wie sein cleverer Kollege, dass man sie von diesem Fall einfach so mir nichts dir nichts abgezogen hatte. So kam Kommissar Vincent Schuber also leider nicht dazu sein überdurchschnittlich großes Fremdsprachentalent im Ausland zum Einsatz zu bringen. Dabei war dieses Talent einer der gewichtigsten Gründe dafür, wieso man ihn so ungewöhnlich früh zum Kommissar ernannt hatte. Denn dieser junge Mann beherrschte nämlich gleich mehrere Sprachen. Und nun wollten die beiden talentierten Beamten ihre Kündigung einreichen, um ihre Talente endlich so einsetzen zu können wie sie es für richtig hielten. Doch als sie gerade das alte Gebäude in dem sie bald nicht mehr arbeiten würden betreten wollten, rief ihnen ein Kollege von seinem Streifenwagen aus zu: "Hey Leute! An der Robert S. Klein Oberschule gibt es einen Amoklauf. Dort wird ein richtig übles Gemetzel veranstaltet! Euch beiden müsste der Name dieser Schule doch etwas sagen, oder nicht?"

Der Kollege hatte recht. Der Name Robert S. Klein war der von der Schule, in die Melissa Klein gegangen war, bevor sie begann vor den deutschen Behörden zu flüchten (Sie ist übrigens nicht mit dem Namensgeber der Schule verwandt). "Wenn ihr mitkommen wollt, dann steigt ein! Unsere Kollegen vor Ort brauchen dort bestimmt jeden Mann! Und sie haben ja sogar Erfahrung mit dieser Schule, also los!", schrie der uniformierte Kollege, während die beiden Berliner Kommissare so schnell wie möglich zu ihm hin rannten, um bei ihm einzusteigen.

Kommissar Vincent Schuber hätte beinahe gefragt, ob dafür nicht andere Leute zuständig sind. Und es wäre eine berechtigte Frage gewesen, doch Vincent hatte gewußt, dass es sinnlos gewesen wäre sie zu stellen. Denn Kommissar Schubert hätte nur geantwortet, dass jeder verfügbare Beamte zuständig wäre, weil so ein Amoklauf uns alle etwas anginge. Und Vincent kannte seinen Kollegen inzwischen gut genug, um zu wissen, dass er ihn nicht davon abbringen konnte dorthin zu fahren. Also ließ der jüngere Kommissar es einfach bleiben und fuhr stattdessen mit zum Ort des Geschehens. Als sie dann im Streifenwagen saßen ging es auch schon los. Sie mussten sich beeilen, denn sie hatten selbstverständlich keine Zeit zu verlieren. Die Sirene des Berliner Streifenwagens heulte laut auf und der Fahrer trat voll aufs Gaspedal, um sich und seine beiden hochgeschätzten Kollegen so schnell wie möglich zum Ort des Geschehens zu transportieren. Die Insassen des Streifenwagens wußten, das mit jedem anwesenden Polizisten die Chancen des Amokläufers erheblich sanken, die Robert S. Klein Realschule als freier und unversehrter Mann zu verlassen. Und damit lagen die Kriminalbeamten im großen und ganzen auch vollkommen richtig. Aber trotzdem sollte ich an dieser Stelle nicht vergessen anzumerken, in was für eine große Gefahr sich die beiden Polizisten damit begaben.

 

 

Der Kollege fuhr mit Höchstgeschwindigkeit durch die Stadt und eine halbe Stunde später waren sie auch schon da. Hätten sie unterwegs nicht wegen eines Autounfalls, der zufällig vor ihnen stattgefunden hatte, einen Umweg fahren müssen, wären sie früher am Ort des Verbrechens angekommen. Und wären am Unfallort nicht bereits die Kollegen zugange gewesen, hätte auch noch einer von ihnen aussteigen müssen, um für Ordnung zu sorgen. Aber nun standen sie gegenüber der Robert S. Klein Realschule und hörten bereits die ersten Schüsse aus der Waffe des Amokläufers. "Was geht da in der Schule vor sich? Wie viele Leute sind schon tot? Wie viele wurden verletzt? Wie schlimm genau ist die Lage im inneren dieser Schule?", fragte Kommissar Christian Schubert den Leiter des SEK, nachdem er ihn nach einer kurzen Suche unter all den am Ort des Geschehens anwesenden Beamten gefunden und nebenbei bemerkt hatte, dass sie beide dem Eingangstor der Robert S. Klein Realschule direkt gegenüberstanden, obwohl sie eine zur Zeit von Zivilisten natürlich nicht befahrene Straße von besagtem Tor trennte.

"Wir haben das Gebäude vollständig umzingelt und sind dabei es zu stürmen. Es gibt zwei Treppen und meine Männer arbeiten sich langsam aber sicher hoch. Zu langsam wenn sie mich fragen, denn dieser Verrückte befindet sich im obersten Stockwerk und hat schon ein ziemliches Blutbad in dieser schönen Oberschule angerichtet. Einer unserer Scharfschützen hätte ihn beinahe erwischt, aber... wieso erzähle ich ihnen das eigentlich. Sie und ihr Kollege Herr Schuber, der dort drüben ohne sie ziemlich verloren aussieht, sind hier doch eigentlich gar nicht zuständig. Also was wollen sie bitte schön hier?", fragte der im großen und ganzen schon recht erfahrene SEK Leiter den Berliner Kriminalkommissar (der natürlich nicht merkte wie unwillkommen er und sein Partner waren) etwas gereizt.

"Wir dachten uns sie brauchen vielleicht Hilfe. Ich habe zufällig Erfahrung mit Geiselnehmern und mit den Schülern dieser Schule. Und vielleicht nimmt er ja Geiseln. Kann doch sein.", meinte Schubert.

"Das ist doch Unsinn!", schrie der SEK Leiter und fügte noch hinzu:" Ich leite solche Einsätze schon seit Jahren. Ich brauche ihre Hilfe nicht, also verschwinden sie! Sie stören hier nur! Ich habe hier alles unter Kontrolle! Hauen sie ab und stören sie mich nicht!"

Just in diesem Moment eröffnete der Amokläufer aus einem der zahlreichen Fenster der Schule das Feuer auf den Kommissar und den SEK Leiter. Das viel zu laute Gebrüll des SEK Chefs hatte wohl irgendwie seine Aufmerksamkeit erregt. Den SEK Leiter traf eine Kugel in den Bauch, was zum Glück ziemlich folgenlos blieb, da er seine kugelsichere Weste trug. Die Kugel die Kommissar Schubert gegolten hatte, verfehlte Gott sei Dank nur knapp ihr Ziel und fegte ihm die Polizeimütze vom Kopf. Die beiden reagierten blitzschnell und verschanzten sich hinter dem nächstbesten Polizeiwagen. Sie hörten nur noch das Gelächter des Amokläufers und dann folgte auch schon die Gegenoffensive. Die Scharfschützen des SEK eröffneten das Feuer auf den Verrückten, doch er war zu schnell in Deckung gegangen, als das ihn eine der abgefeuerten Kugeln hätte treffen können. "Was?! Mehr habt ihr nicht drauf?! So kriegt ihr mich nie ihr Luschen! Ich bin absolut unbesiegbar! Keine Armee der Welt könnte es mit mir aufnehmen! Ihr werdet alle sterben! Und ich werde derjenige sein, der euch tötet! Kommt schon! Zeigt mir, was ihr sonst noch drauf habt!", schrie der Killer, während er aus dem Klassenzimmer flüchtete, von dem aus er auf die Beamten geschossen hatte.

Der geistesgestörte Killer rannte durch die Gänge, die er nun ganz für sich allein hatte. Außer mehreren toten Lehrern und Schülern beehrte er niemanden mit seiner Gegenwart. Er wußte dass es in ein paar Minuten vorbei sein würde, denn das SEK arbeitete sich immer weiter hoch. Doch er hatte noch ein paar nette Überraschungen für sie. Ob die Beamten diese Überraschungen allerdings so nett finden würden wie er, war fraglich. Wahrscheinlich würden sie den geistesgestörten Amokläufer sogar für seine Überraschungen hassen, obwohl er es ja natürlich nur gut mit ihnen meinte. Was? Sarkasmus erleichtert es mir über diese schrecklichen Dinge zu berichten. Verurteilen sie mich bitte nicht. Ich bin schließlich auch nur ein Mensch.

 

 

Während der geistesgestörte Amokläufer sich an seiner eigenen Genialität erfreute (er war übrigens der einzige, der sich darüber freute), waren die SEK Leute bereits in den dritten Stock vorgedrungen und trugen ein verletztes Mädchen so schnell wie möglich von dort weg. Alle anderen anwesenden Schüler und Lehrer waren bereits an einem besseren Ort. Die einen waren zu ihren Ahnen befördert worden und die anderen befanden sich außerhalb dieser Schule und beobachteten das grausige Geschehen entsetzt und verzweifelt aus sicherer Entfernung. Der Name des verwundeten Mädchens war übrigens Sandra Weck und sie war eine alte Bekannte von Melissa Klein alias Susanne Beck. Die beiden hatten zusammen 1.000.000 Euro geklaut und fair untereinander aufgeteilt. 500.000 Euro für Melissa und 500.000 Euro für Sandra. Doch das wußte niemand außer den beiden diebischen Elstern und einem Kerl der sich kurze Zeit später in der Hamburger Untersuchungshaft aufgehängt hatte. Die verwundete Sandra Weck hatte drei Kugeln aus dem Maschinengewehr des Amokläufers abbekommen; die eine hatte die linke Schulter des blonden Mädchens durchbohrt und die andere hatte sie an der linken Seite gestreift. Die dritte Kugel hatte zu einem Durchschuss am Rande des linken Oberschenkels geführt. Aber Sandra Weck hatte noch nicht allzu viel Blut verloren, weshalb sie wahrscheinlich durchkommen würde. Wäre die zweite Kugel ein Volltreffer gewesen, hätte sie die Därme durchbohrt und es wäre ziemlich bald vorbei gewesen. Aber das Mädchen aus der zehnten Klasse hatte Glück im Unglück gehabt, denn der Amokläufer war ein ziemlich lausiger Schütze. Deswegen benutzte er auch ein Maschinengewehr; denn er nahm sich nicht die Zeit zu zielen. Und Zeit hatte er kaum noch welche, denn die hervorragend ausgebildeten SEK Beamten kamen immer nähr; während einer von ihnen das Mädchen geschwind aus dem Gebäude schaffte und an Schubert‘s Blickfeld vorbei in einen Krankenwagen trug, der sofort losfuhr und das verwundete Mädchen aus der Gefahrenzone verschwinden ließ. Schließlich rannten die gepanzerten Krieger des SEK endlich die Treppe hinauf, die sie zum obersten Stockwerk des fünfstöckigen Backsteingebäudes führte. Einer von ihnen gab noch per Funk Bescheid, dass sie gleich den fünften Stock erreichen und dem geistesgestörten Killer begegnen würden. Gleichzeitig begann besagter Killer mit Granaten zu werfen und eine Explosion folgte der anderen. Und so nahm das Grauen weiterhin seinen Lauf.

 

 

"Großer Gott! Was ist da drin bloß los?!", schrie der SEK Leiter, wobei er vom Lärm der einschlagenden Granaten leicht übertönt wurde.

"Klingt so als würde er mit Handgranaten werfen.", bemerkte Schubert, dem der Lärm von Handgranaten früher oft von seinem Großvater Edward Schubert (der natürlich im letzten Weltkrieg in der Wehrmacht gedient hatte) beschrieben worden war, als dieser ihm von seinen Kriegserlebnissen berichtet hatte.

"Ich schicke besser noch ein paar Männer rein. Die werden diesen Scheißkerl plattmachen.", meinte der SEK Mann wütend.

"Bloß nicht. Warten sie lieber bis der Granatenlärm aufgehört hat. Oder wollen sie ihre restlichen Leute für nichts und wieder nichts opfern?", fragte Kommissar Schubert.

"Ich muss meine Leute da rauf schicken. Vielleicht leben da noch welche!", schrie der SEK Chef den Kommissar an.

"Das glaube ich nicht. Ihre Leute kämpfen gegen den Killer, der sie gerade aus dem obersten Stock mit Granaten bewirft. Alle anderen Stockwerke wurden bereits nach Überlebenden durchsucht und gefunden wurde meineswissens nur dieses Mädchen. Selbst wenn sich ein paar Zivilisten im obersten Stockwerk versteckt und die Klassenzimmertür abgesperrt hätten; der verrückte Granatenwerfer hätte dieses Hindernis einfach mit seinen Granaten gesprengt. Der Killer hat keine Skrupel auf wehrlose Zivilisten zu schießen und auch kein Problem damit Polizisten zu töten. Zum Glück haben wir hinter diesem Streifenwagen eine gute Deckung eingenommen und mein Partner Vincent sitzt hinter dem anderen Streifenwagen dort drüben. Wir sind also relativ sicher..., es sei denn er wirft seine Granaten in unsere Richtung.", erklärte Schubert, während er wild gestikulierte und mit seinem Finger mal zur Schule, mal zu Vincent, mal zum SEK Chef und mal zu sich selbst zeigte.

Während er das alles tat, hörten alle um die Schule versammelten Personen drei weitere Granateneinschläge, die die Schmerzensschreie der SEK Männer übertönten. Es mussten bereits duzende von ihnen tot sein. Dann waren plötzlich jede Menge laute Schüsse zu hören, die dieses blutrünstige Gemetzel endlich beendeten.

 

 

15 Minuten später wurden 14 zerfetzte Männer des SEK von jeweils zwei weißgekleideten Trägern aus dem Gebäude rausgetragen. Ihnen folgte der zerschossene Leichnam des Killers, der sich auf einer Trage befand, die ebenfalls von zwei Trägern über die Straße transportiert wurde. 25 Kugeln hatten ihn regelrecht durchsiebt. Das ganze war ein wirklich blutiges Unterfangen. Die meisten hatten den linken Arm und die Beine zerschossen. Drei waren in seinen Rücken eingedrungen und eine hatte ihn sein linkes Ohr gekostet. Die letzte hatte seinen rechten Oberarm gestreift. Während der gestörte Killer an den Kommissaren Christian Schubert und Vincent Schuber, sowie dem SEK Leiter auf der ihm zugeteilten Trage vorbeigetragen wurde, rutschte ein kleiner Revolver aus dem rechten Ärmel des Psychopaten. Blitzschnell packte die rechte Hand des geisteskranken Killers die geladene Schusswaffe. Der wahnsinnige Massenmörder richtete sich ohne zu zögern auf und begann wild in alle Richtungen zu schießen, während er lauthals schrie: "Der Killer stirbt nie!"

Etliche Polizisten erwiderten das Feuer und durchsiebten den Körper des Verrückten mit vielen großkalibrigen Kugeln, was auf der Straße eine ziemliche Sauerei anrichtete. Und keine Angst; seinen Kopf hatten sie natürlich nicht vergessen. Auch der wurde von mehreren Kugeln durchbohrt, während sein leergeschossener Revolver auf den Boden fiel. Vier Kugeln des Killers hatten niemanden getroffen, doch zwei hatten ihr Ziel erreicht. Die eine hatte den vorderen Träger getroffen, der zusammen mit dem hinteren Träger dafür zuständig gewesen war den vermeintlich toten Killer abzutransportieren. Er war sofort tot gewesen. Die zweite Kugel traf Kommissar Schubert, der gerade seine Waffe ziehen wollte, um das Feuer zu erwidern. Zum Glück hatte sie ihm nur den rechten Oberschenkel durchbohrt. Schubert feuerte seine Waffe ein paar mal ab und hielt anschließend den Lauf seiner Walther PPS erst an die Stelle in die das Geschoß eingedrungen war und dann an die Stelle an der es ausgetreten war. Der heiße Lauf tat zwar ziemlich weh, aber die Blutung wurde so wenigstens gestoppt. So musste er wenigstens nicht Gefahr laufen durch die erlittene Schussverletzung zu verbluten, auch wenn das sehr unwahrscheinlich war. Während er mit Hilfe seiner eigenen Waffe seine Verletzung versorgte, kamen drei neue Träger angerannt. Zwei von ihnen trugen den toten Träger weg und der dritte half dem geschockten Kollegen des erschossenen Trägers den frisch zerschossenen Killer wegzutragen. Der geschockte Träger war aber so verängstigt, dass er die Trage etwas schräg hielt. Das führte dazu, dass der rechte Arm des Killers plötzlich von der Trage baumelte und sich kurz über seiner heruntergefallenen Waffe befand. Es fehlten nur zwei bis drei Zentimeter und die Fingerspitzen der rechten Hand hätten sie berührt. Von weitem sah es so aus, als lebte der Psychopath noch und würde versuchen nach seiner Schusswaffe zu greifen. Drei Polizisten zogen in der selben Sekunde ihre Dienstwaffen und eröffneten das Feuer auf den Leichnam. Die beiden Träger blieben vor Angst wie angewurzelt stehen und warteten bis die Beamten ihre Magazine leer geschossen hatten. Zur selben Zeit stieg Kommissar Christian Schubert mit Mühe und Not und mit seinem Partner und Assistenten in einen Streifenwagen und ließ sich von ihm ins Krankenhaus fahren. Kommissar Vincent Schuber fuhr seinen Freund und Partner zufällig in dasselbe Krankenhaus, in das vorhin ein Krankenwagen die verwundete Schülerin Sandra Weck aus der Klasse 10/C eingeliefert hatte. Obwohl es fraglich ist, dass es sich bei diesem Zufall tatsächlich um einen Zufall handelte; schließlich war dieses wunderbare Krankenhaus das der Schule nächstgelegene. Und natürlich hatte ein jeder guter Mensch Interesse daran, dass die Verwundeten so schnell wie möglich versorgt wurden, weshalb es vollkommen selbstverständlich war, sie ins am nächsten liegende Krankenhaus zu bringen und dort ärztlich versorgen zu lassen.

 

 

Ungefähr zu der Zeit in der dieser geistesgestörte Amokläufer in der deutschen Landeshauptstadt Berlin sein Unwesen getrieben hatte, stürmten etwa ein Dutzend britischer Polizisten ein kleines aber feines Hotel in der Innenstadt von London. Die Beamten von Scotland Yard hatten es auf ein bestimmtes Zimmer in diesem Hotel abgesehen; auf das Zimmer von Melissa Klein alias Susanne Beck. Melissa war ein paar Stunden zuvor bei einem geschickten Londoner Fälscher gewesen, der allerdings von der englischen Polizei beschattet wurde. Sie wollte sich nur neue Papiere beschaffen und hatte dabei nicht mitgekriegt, dass sie nach ihrem ersten Besuch beim Fälscher von London von englischen Beamten unauffällig verfolgt wurde. Dabei hatte sie sich noch nichtmal neue Papiere gekauft. Denn da der Fälscher ziemlich viel Geld für seine Fälschungen verlangte, wollte sie lieber nochmal darüber nachdenken, ob sie bei ihm einkaufen sollte. Doch die Beamten vom Yard hielten sie so oder so für eine potenzielle Kundin des Fälschers, weshalb sie von ihnen selbstverständlich sofort fotografiert und beschattet wurde. Mit einem hochmodernen Gesichtserkennungsprogramm wurde sie dann ziemlich schnell als flüchtige deutsche Verbrecherin identifiziert und Scotland Yard entschied sich sie sofort zu verhaften, um sie den deutschen Kollegen so bald wie möglich zu übergeben. Schließlich ist es sehr wichtig, wenn viele verschiedene Behörden auf internationaler Ebene erfolgreich zusammenarbeiten. Die englischen Beamten rannten geschwind die Hoteltreppe hinauf in den vierten Stock. Ein paar von ihnen fuhren auch mit dem Fahrstuhl, damit Melissa ihn nicht zur Flucht benutzen konnte. Begleitet wurden die Fahrstuhlfahrer von einem Mitarbeiter des Hotels, der einen Zimmerschlüssel bei sich hatte. Vor dem Zimmer Nummer 402 blieben sie alle schließlich stehen und ließen den Hotelmitarbeiter aufschließen. Sie stürmten hinein und fanden eine völlig überraschte junge Frau mit schwarz gefärbten Haaren vor, die gerade mit einem Koffer auf dem Bett lag und das darin enthaltene Geld zählte. Bei dieser jungen Frau handelte es sich offiziell um die 19jährige Susanne Beck; aber jeder von den anwesenden Polizisten wußte natürlich, dass sie in Wirklichkeit eine kriminelle Jugendliche namens Melissa Klein war. Sie wurde festgenommen und leistete dabei keinen Widerstand. Das Geld und ihre restlichen Sachen wurden als Beweismittel sichergestellt. Ihr schönes rotes Auto war übrigens auch ein Teil der sichergestellten Beweismittel. Anschließend wurde sie von den britischen Polizisten ins Hauptquartier vom Yard gebracht. Dort verhörte man sie, während ein Polizist die Kollegen in Deutschland per Telefon verständigte. Das Verhör brachte rein gar nichts, da Melissa Klein alias Susanne Beck jegliche Auskunft verweigerte. Der Anruf dagegen stieß nicht gerade auf taube Ohren, denn die Kollegen aus der BRD erklärten sich sofort bereit die flüchtige Verbrecherin aus Großbritannien abzuholen. Sie würden die flüchtige Verbrecherin zu zweit am Samstag pünktlich um 12:00 Uhr am Flughafen abholen. Diesen speziellen Job sollten zwei ranghohe Berliner Kommissare übernehmen. Um 12:30 Uhr würden sie abfliegen und das Mädchen nach Berlin bringen. Nach ein paar Zwischenstopps würden sie dann um 19:00 Uhr auf dem Tegeler Flughafen landen. Für die ehrenvolle Aufgabe diese gerissene Kriminelle von A nach B zu bringen kamen eigentlich nur zwei ganz bestimmte Personen in Frage: Kommissar Christian Schubert und sein von ihm hochgeschätzter Kollege Kommissar Vincent Schuber. Also die beiden Beamten, die Melissa Klein alias Susanne Beck noch vor nicht allzu langer Zeit vergeblich quer durch Norddeutschland gejagt hatten. In diesem Fall hatten sie zwar keinen allzu großen Erfolg gehabt, aber sie waren statistisch gesehen trotzdem die besten Beamten die unsere geliebte Landeshauptstadt Berlin zu dieser Zeit zu bieten hatte. Doch da Kommissar Schubert von dem irren Amokläufer angeschossen worden und deshalb für einige Zeit an ein Krankenhausbett gefesselt war (der Arzt im Krankenhaus hatte ihm nach der Behandlung fünf Tage Bettruhe verordnet; der Kommissar durfte eigentlich nur aufstehen, wenn er dringende Geschäfte in der Nähe der WC Ente zu erledigen hatte), fiel diese Möglichkeit wohl oder übel aus. Und Vincent hätte auch keine allzu große Lust gehabt diesen Job alleine zu erledigen. Außerdem wurden weder er, noch sein Partner Christian danach gefragt; ihnen wurde nur mitgeteilt, dass die Engländer Melissa Klein alias Susanne Beck in einem Hotel in der wunderschönen Innenstadt von London erwischt hatten und zwei ganz bestimmte Berliner Polizeikommissare sie am Samstag um 12:00 Uhr vom Londoner Flughafen abholen und per Flugzeug in die BRD überführen würden.

 

 

Als der vorläufig ans Bett gefesselte Kommissar so in seinem sterilen Krankenhauszimmer lag und den Geruch von starkem Desinfektionsmittel einatmete, fragte er seinen Kollegen Vincent Schuber folgendes: "Also gut. Die Engländer haben Melissa Klein also erwischt. Und sie hat sich zu diesem Zeitpunkt Susanne Beck genannt. Nett von unseren Kollegen, dass sie uns Bescheid gegeben und uns per Telefon erzählt haben, was bei ihrer Verhaftung ungefähr passiert ist. Tja, da hat sie eben Pech gehabt. Und wem wird nun die Ehre zu Teil die einstmals flüchtige Verbrecherin in die Bundesrepublik Deutschland zu überführen?"

"Der Britisch Airline soweit ich weiß.", antwortete Kommissar Vincent Schuber nach kurzem Zögern auf die ihm gestellte Frage.

"Sie wissen ganz genau was ich meine. Also!"

"Die Überführung von Großbritannien nach Deutschland übernehmen die beiden Kriminalkommissare Bonnie Biedrig und Bernie Bund."

"Gott steh uns bei!", stöhnte Kommissar Christian Robert Edward Edgar Schubert, während er seine Fäuste unter der weißen Decke seines Krankenhausbettes ballte.

"Keine Sorge. Die beiden werden das schon schaffen.", meinte Vincent.

"Das bezweifele ich. Obwohl... allzu viel können sie ja nicht falsch machen."

"Ja genau. Sag ich doch."

"Gibt es sonst noch etwas, was sie mir mitteilen möchten?", fragte Schubert.

"Ja. Abgesehen von der ihnen schon bekannten Anzahl von im Kampf gefallenen Beamten, starben bei dem Amoklauf 34 Zivilisten. Zusätzlich zu den 15 vom Amokläufer getöteten Beamten, von denen einer als Leichenträger fungierte, sind das immerhin 49 Tote. Schrecklich. Das blonde Mädchen, dass als einziges Opfer ihren Schusswunden nicht erlegen ist, liegt ein paar Zimmer weiter und schläft. Sie heißt übrigens Sandra Weck und wurde zufällig in dasselbe Krankenhaus eingeliefert wie sie, Herr Kollege. Die Operation ist hervorragend verlaufen und sie wird vermutlich in den späten Abendstunden des heutigen Tages wieder aufwachen. Ich weiß das, weil ich die zuständigen Ärzte gefragt habe. Man nennt mich unter den Kollegen ja nicht umsonst "das Fragezeichen". Aber egal... Das 16jährige Mädchen hat laut den Ärzten im Krankenwagen immer wieder etwas gestammelt, bevor man sie schließlich mit irgendeinem mir unbekannten Mittel betäubt hat."

"Und was hat sie gestammelt?"

"Sie hat davon gesprochen, dass sie ein Verbrechen begangen hätte. Und das ihr dieses Verbrechen eine Menge Geld eingebracht hätte."

"Interessant. Und weiter?", fragte Schubert.

"Sie sprach davon, dass es ihr leid täte und sie noch nicht sterben wolle."

"Verstehe. Und weiter?"

"Das war alles. Danach hat man sie betäubt und schließlich wurde sie den notwendigen Operationen unterzogen. Sie muss furchtbare Angst gehabt haben.", meinte Vincent.

"Zum Glück hat sie dieses Blutbad überlebt. Ich werde später mal mit ihr reden und sie Herr Kollege werden mich natürlich begleiten. Schließlich bin ich zur Zeit ja eigentlich nicht im Dienst. Aber zuerst sind natürlich ihre Eltern dran, denn wer will schon aufwachen und gleich darauf von einem Polizisten befragt werden? Ich jedenfalls würde das an ihrer Stelle nicht wollen."

"Ach übrigens... Wo wir gerade beim Thema Polizist sind: Ihr Herr Vater Robert Schubert kommt sie noch heute hier besuchen. Er will nach ihnen sehen und ist sicher bald hier. Ihre Mutter ist laut ihrem Vater zur Zeit auf einer sehr wichtigen Geschäftsreise in Frankreichs schöner Hauptstadt Paris und kann deshalb leider erst morgen Nachmittag hier bei ihnen vorbeikommen.", entgegnete Vincent, während er versuchte eine bequeme Position in dem unbequemen Krankenhausstuhl einzunehmen.

"Ja stimmt. Sie ist auf dieser Geschäftsreise. Worum genau es dabei geht, habe ich irgendwie vergessen. Aber das macht ja nichts. Ich freue mich das mein Vater heute vorbeikommt. Und sie kommt dann eben erst morgen. Was macht das schon...? Mache ich wenigstens einen halbwegs passablen Eindruck?"

"Na ja, es geht schon.", antwortete der etwas jüngere Kommissar auf die beiläufig klingende Frage seines nur knapp älteren Kollegen.

"Verdammt. Wenn ich wenigstens meine Uniform anstatt dieser Krankenhauskleidung tragen könnte. Aber was soll man machen. Er wird das schon verstehen."

"Wie wollen sie ihm eigentlich unsere Idee mit der Privatdetektei erklären? Als ehemaliger Polizist aus einer Polizistenfamilie wird er es vielleicht nicht..."

"Keine Sorge. Ich habe ihm selbstverständlich bereits alles erklärt. Und er versteht unsere Entscheidung vollkommen. Er ist selbst auch vorzeitig aus der Berliner Polizei ausgestiegen, weil man ihn andauernd bei den anstehenden Beförderungen übergangen hatte. Aber er wollte trotzdem das ich auch zur Polizei gehe, da man dort gutes Benehmen und Disziplin lernt. Wie der Vater so der Sohn. Aber er hat wie gesagt nichts dagegen, dass ich mit ihnen aussteige. Doch bevor ich aussteige, will ich noch erleben wie Melissa Klein verurteilt wird. Soviel Zeit muss sein, denn als Beamte kommt man viel leichter in die Gerichtsverhandlungen rein, als wenn man nur ein Zivilist ist. Außerdem tauge ich mit meiner Schusswunde in der Detektivbrance sowieso nicht besonders viel. Wir warten bis alles verheilt und bis Melissa im Knast ist. Einverstanden?"

"Einverstanden. Aber eine Sache würde mich noch interessieren.", entgegnete Vincent Schuber, während er erneut feststellte das der Krankenhausstuhl in dem er seit Beginn dieser Unterhaltung saß auf Dauer ziemlich unbequem war und seine Uniform immer weiter zerknittern würde, wenn er nicht bald still sitzen könnte.

"Was meinen sie?"

"Mich würde interessieren, wieso sie sich so für Sandra Weck interessieren."

"Berufliche Neugier. Sie hat den Ärzten gebeichtet, dass sie ein Verbrechen begangen hat. Und das ihr dieses Verbrechen eine Menge Geld eingebracht hat. Mich interessiert was genau sie getan hat.", erklärte Schubert seinem Kollegen.

"Verstehe. Und wenn sie wissen was Sandra getan hat? Was machen sie dann?"

"Das kann ich erst festlegen, wenn ich genau weiß was sie nun eigentlich getan hat."

 

 

Einige Zeit später kam Kommissar Christian Schubert‘s Vater seinen angeschossenen Sohn besuchen. Der Besuch dauerte etwa eine Stunde und dann war die streng geregelte Besuchszeit auch schon beendet. Vincent Schuber hatte solange gewartet und betrat das Krankenhauszimmer erst wieder, als Robert Schubert es verlassen hatte. Er durfte bei dem Gespräch zwischen Vater und Sohn nicht dabei sein, weil Schubert ihn rausgeschickt hatte und es ihn seiner eigenen Meinung nach sowieso überhaupt nichts anging, was Vater und Sohn miteinander besprachen. Als Robert Schubert das Zimmer verlassen hatte und Vincent wieder darinstand, sagte sein Kollege zu ihm: "Sie müssen jetzt auch gehen. Die Besuchszeit ist vorbei und es ist schon ziemlich dunkel draußen."

"Ja natürlich. Gute Nacht."

"Eine Sache noch...", sagte Christian Schubert zu seinem hochgeschätzten Kollegen, der gerade wieder gehen wollte.

"Was denn?", fragte dieser, während er sich wieder umdrehte.

"Haben Sandra Weck‘s Eltern ihre Tochter inzwischen besucht?"

"Ja. Sie haben sie besucht. Und es wurde sehr viel geredet. Morgen Nachmittag wollen sie ihre kleine Tochter noch einmal besuchen. Wir sollten ihnen auf jeden Fall zuvorkommen.", meinte Vincent.

"Natürlich. Sein sie bitte morgen früh um 10:00 Uhr hier und helfen sie mir dabei in ihr Zimmer zu gehen. Eigentlich dürfte ich so eine weite Strecke gar nicht gehen, aber was soll‘s."

"Wie viele Tage Bettruhe hat ihnen der Arzt nochmal verordnet?", fragte Vincent "das Fragezeichen" Schuber seinen Partner.

"Er hat mir fünf Tage Bettruhe verordnet. Den heutigen Tag nicht mitgerechnet. Mal überlegen... Morgen ist Samstag und das heißt, dass ich am Donnerstag hier rauskomme. Dann soll ich auf ärztliche Anordnung hin den Rest der Woche zu Hause bleiben und mich ausruhen. Und am Montag kann ich dann wieder zur Arbeit, doch die soll ich erstmal nur von unserem Büro aus erledigen. Ich werde nämlich eine oder mehrere Krücken mitbringen müssen. Und sobald ich wieder ganz gesund bin und sobald Melissa Klein im Knast sitzt, fangen wir endlich damit an unseren Traum von unserer eigenen Detektei zu verwirklichen. Sie werden sehen, dass geht alles ruck zuck.", erklärte Schubert seinem stehenden Kollegen.

"Die Besuchszeit ist zu Ende.", sagte eine Krankenschwester, die ganz plötzlich die Tür des Zimmers geöffnet hatte und hereingeschneit war.

"Also dann bis morgen."

"Ja. Wir sehn uns dann morgen.", verabschiedete sich Kommissar Schuber.

"Ich gebe ihnen nun ihre Medizin. Sie wissen schon..., die die ihnen der Arzt verschrieben hat damit die gerade erst operierte Wunde nicht plötzlich anfängt weh zu tut.", hörte Vincent die weißgekleidete Krankenschwester noch sagen, bevor er die Tür schloß.

 

 

Am Samstagmorgen um 10:00 Uhr betrat Vincent Schuber erneut das Krankenhauszimmer seines hochgeschätzten Kollegen. Die beiden sprachen kurz miteinander und dann ging der jüngere von den beiden vor, um nachzusehen ob Sandra Weck schlief oder nicht. Und sie war hellwach. Also ging Vincent zurück zu Schubert und erstattete ihm kurz Bericht. Danach gingen sie beide zu der jugendlichen Schülerin ins nahegelegene Zimmer; wobei Kommissar Schubert von seinem Partner gestützt wurde. Vielleicht hätte er Vincent einen Rollstuhl holen lassen sollen. Aber egal. Als die beiden Berliner Kriminalkommissare ihr Zimmer betraten, nachdem sie kurz angeklopft hatten, war Sandra Weck erstmal ziemlich erstaunt. Sie wunderte sich darüber, dass ein uniformierter Polizist einen Kerl mit einem Gipsbein in ihr Zimmer trug, der sich kurz darauf schwerfällig in einen der Besucherstühle setzte. "Wenigstens waren diese beiden merkwürdigen Spinner so höflich vorher anzuklopfen. Und was wollen die jetzt von mir?", dachte Sandra Weck, während sie gezwungermaßen ziemlich untätig in ihrem Krankenhausbett lag.

Doch als die beiden ihr erklärt hatten wer sie waren und warum Schubert‘s Bein eingegipst war, war alles klar. Die junge Sandra Weck war jedoch etwas verwirrt. "Moment mal. Das sind doch diese beiden Berliner Kriminalkommissare, die Melissa bis nach Hamburg verfolgt haben. Was wollen die ausgerechnet von mir? Haben die etwa rausgefunden, dass ich mit ihr zusammen einen Haufen Geld gestohlen habe? Nein. Unmöglich. Und wenn sie doch etwas wissen?", fragte sie sich in Gedanken, während sie sich langsam aber sicher an die Fotos in den Zeitungen erinnerte, auf denen sie die beiden Kommissare zum ersten Mal gesehen hatte.

Sie wollte sich aufrichten, um von Angesicht zu Angesicht mit den beiden Berliner Beamten reden zu können, aber dann ließ sie es doch lieber sein. Je weniger sie sich anstrengte, desto besser für sie. Sandra erinnerte sich offensichtlich nicht mehr an das, was sie im Krankenwagen zu den Ärzten und Sanitätern gesagt hatte. "Wir sind hier um sie zu dem Amoklauf zu befragen. Denken sie, dass sie schon in der Lage sind uns zu erzählen was vorgefallen ist?", fragte Christian Schubert das im Bett liegende Mädchen.

"Meine Eltern haben mir gestern erzählt, dass der Amokläufer von der Polizei erschossen wurde.", meinte Sandra.

"Das stimmt. Er weilt nicht mehr unter den Lebenden und schmort jetzt sicher schon in der Hölle.", entgegnete Schubert.

"Und was ist mit seinem Komplizen?", fragte Sandra wie aus der Pistole geschossen.

Schubert und Schuber hielten für einen kurzen Moment die Luft an. Ein paar Sekunden lang sagte keiner auch nur ein Wort. Es herrschte Totenstille. "Er ha- hatte einen Ko- Komplizen?", schaffte es Vincent schließlich zu sagen.

"Ja. Es ist mir auch eben erst wieder eingefallen. Als ich so schwerverletzt dalag, sind zwei bewaffnete Männer an mir vorbeigelaufen. Das war kurz nachdem ich von hinten niedergeschossen worden war.", meinte Sandra, noch immer schockiert über ihre plötzlich wiederkehrende Erinnerung.

"Er hatte also einen Komplizen? Wissen sie denn wer das war?", fragte Schubert ruhig und gelassen, während er versuchte seinen Partner mit dieser Gelassenheit anzustecken.

"Nein. Ich kannte eigentlich keinen von den beiden. Kann sein das sie auf meine Schule gehen, aber ich habe sie bestimmt noch nie zuvor gesehen. Und so genau habe ich die beiden auch nicht gesehen; ich war durch meine Schusswunden leider etwas abgelenkt."

"Verstehe. Wissen sie wer der getötete Amokläufer war?", richtete Schubert seine Frage an seinen Partner, der daraufhin den Kopf schüttelte.

"Nein. Aber ich kann ja mal den Gerichtsmediziner anrufen, während ich bekanntgebe das noch ein zweiter Killer existiert."

"Tun sie das. Aber bitte nicht hier im Krankenhaus. Die Funksignale ihres Handy‘s könnten nämlich die Instrumente stören.", erklärte Schubert seinem Kollegen, der daraufhin aufstand und schleunigst das Gebäude verließ um den Gerichtsmediziner anzurufen.

"Also: Wie begann der gestrige Tag für sie?", fragte Schubert nachdem sein Kollege den Raum verlassen hatte.

Der Kommissar wollte die Geschichte von Anfang an hören, um sie besser verstehen zu können. Sandra tat ihm diesen Gefallen. Sie berichtete das der gestrige Freitag wie jeder andere Tag begann. Die Schüler die zu früh gekommen waren, warteten wie immer vor dem Gebäude und pünktlich um 7:50 Uhr wurden die Eingangstüren vom Hausmeister geöffnet. Alle stürmten in das Gebäude hinein und gingen in ihre Klassenzimmer. Und dann pünktlich um 8:00 Uhr ging der Unterricht los. Etwa eine Stunde später betraten die üblichen Zuspätkommer das Schulgebäude. Und mit ihnen vermutlich der beziehungsweise die Amokläufer. Die ersten Schüsse waren nämlich um 9:00 Uhr zu hören gewesen. Sie kostete sämtliche Zuspätkommer das Leben. Doch dank der Lautstärke der Schüsse waren alle Schüler und Lehrer alarmiert. Aber es starben trotz der schnellen Flucht ziemlich viele Menschen. In dem Stockwerk in dem Sandra Weck angeschossen worden war, wurde einigen Mitschüler von ihr das junge Leben ausgehaucht. Den Rest der Geschichte kannte Schubert: 49 Tote (15 SEK Beamten und 34 Zivilisten). Und natürlich die verwundete Sandra Weck. "Und sie sind sich sicher, dass da noch ein zweiter Amokläufer war? Würden sie ihn denn wiedererkennen? Hatte er denn irgendwelche besonderen Merkmale? Irgend etwas auffälliges?", fragte Kommissar Schubert das Mädchen das den grausamen Amoklauf überlebt hatte.

"Sie haben zusammen gelacht! Diese Schweine haben über die Menschen die sie töteten gelacht!", schrie ihn Sandra an.

"Ganz ruhig. Ist ja schon gut. Wir werden diesen zweiten Verrückten schon noch kriegen.", versuchte Kommissar Christian Schubert das Mädchen zu beruhigen.

"Tut mir leid. Ich hätte sie nicht anschreien sollen.", sagte die zitternde Schülerin zu dem Kommissar, der froh war das sie sich langsam wieder beruhigte.

"Ich denke, dieser Komplize hat sich kurz vor dem Ende dieses Gemetzels irgendwo in der Schule versteckt und sich dann nach Ablauf einer bestimmten Zeit still und heimlich aus dem Staub gemacht. Aber keine Sorge; wir werden ihn schon irgendwie erwischen.", erklärte Schubert dem Mädchen, dass sich nun langsam aber sicher wieder beruhigt hatte.

Plötzlich ging die Zimmertür auf und Kommissar Schuber betrat wieder das Krankenhauszimmer. Er war ziemlich aufgeregt, denn er hatte die Identität des gestörten Killers herausgefunden; nachdem er überall (auch beim Gerichtsmediziner) bekanntgegeben hatte, dass ein zweiter Amokläufer existierte und noch irgendwo frei herumlief. "Der geistesgestörte Killer ging nicht auf die Robert S. Klein Realschule. Er war ein mehrfach vorbestrafter Schulabbrecher namens Kevin irgendwas."

"Irgendwas?", fragte Schubert seinen Kollegen, während er ihn verwundert ansah.

"Na ja. Ich kann seinen merkwürdigen Nachnamen leider nicht aussprechen. Der Nachname dieses irren Verrückten wird glaube ich M-O-K-A-A-L-E-F-E-R oder so ähnlich geschrieben. Aber wie auch immer. Ich weiß wenigstens genau weswegen er vorbestraft ist. Dieser Kevin war von Anfang an eine Gefahr für die Gesellschaft.", erklärte Vincent.

"Und weswegen ist er vorbestraft?", fragte Sandra neugierig.

"Wegen unerlaubten Waffenbesitzes. Und zwar mehrmals. Weil unsere Kollegen damals seine Fingerabdrücke genommen hatten, wissen wir wenigstens wer er war. Und wir kennen auch den Namen seines Komplizen."

"Sie wissen schon wer mit ihm zusammen all diese schrecklichen Morde begangen hat?", fragte Sandra Weck aufgeregt.

"Nein. Ich meinte seinen Komplizen von damals. Den, der auch wegen unerlaubten Waffenbesitzes festgenommen wurde und genau wie Kevin mit einer lächerlichen Bewährungsstrafe davongekommen ist. Aber er kann nicht der Komplize bei dem Amoklauf gewesen sein. In dem Punkt ist dieser Kerl definitiv unschuldig."

"Sind sie sich da sicher?", fragte Kommissar Schubert.

"Ja. Er ist unschuldig, denn er hat ein hieb- und stichfestes Alibi. Er sitzt im Knast."

"Seit wann?", fragte Schubert seinen Kollegen.

"Seit einem Jahr. Und er wird auch noch für ein paar Jährchen sitzen. Er hat mehrere Tankstellen überfallen und sich erwischen lassen.", erklärte Vincent.

"Verstehe. Also kommt er nicht in Frage. Aber man sollte trotzdem mal mit ihm reden. Vielleicht kennt er ja den Komplizen des Amokläufers. Außerdem sollte jemand die Eltern dieses Verrückten befragen. Den kriegen wir schon."

"Ich nehme an, dass sie von mir verlangen das ich die Eltern und Komplizen befrage. Nicht war?", fragte Vincent.

"Nein. Das werden bestimmt irgendwelche Kollegen übernehmen. Ich möchte nur das sie eben diese Kollegen nach den Eltern und dem Komplizen befragen."

"Einverstanden. Da sie ja erstmal ihr Bein auskurieren müssen, mache ich das. Und vielleicht finde ich auch heraus, warum diese beiden Verrückten einen Amoklauf veranstaltet haben."

"Sie wollen das Motiv der beiden kennen? Das kann ich ihnen nennen: Der Teufel persönlich hat ihnen die Gehirne geklaut und nur etwas unsagbar böses in ihren leeren Köpfen zurückgelassen. Und wenn wir den Komplizen nicht schnellstens erwischen, wird er wieder töten.", erklärte Kommissar Schubert seinem Kollegen das Motiv der Amokläufer.

"Verstehe. Aber wie auch immer. Ich denke, ich sollte jetzt losdüsen und den Kollegen mal etwas Feuer unterm Hintern machen, damit sie schnell die Eltern und den ehemaligen Komplizen im Knast besuchen. Soll ich sie vorher noch in ihr Zimmer zurückbringen?", fragte das Fragezeichen seinen etwas älteren Kollegen.

"Nein. Das schaffe ich schon selbst. Gehen sie ruhig."

Kommissar Vincent Schuber verabschiedete sich und trabte los. Er wollte unbedingt sicher gehen, dass die Kollegen den Komplizen befragten. Als er weg war, fragte Sandra den verbleibenden Kommissar: "Warum haben sie ihn gehen lassen? Ich bin mir sicher das ihre Kollegen diese Rotinearbeiten locker selbst erledigen können. Ohne das er sie daran erinnert die Eltern und den ehemaligen Komplizen zu befragen. Wieso haben sie ihn wirklich weggeschickt?"

"Auch wenn er es nicht zugibt; das alles nimmt ihn ziemlich mit. Etliche Menschen sind erschossen worden und ich und sie sind im Krankenhaus gelandet. Und wenn er etwas zu tun hat, dann lenkt ihn das von den schrecklichen Geschehnissen ab. Er ist was blutrünstige Verbrechen betrifft noch nicht so erfahren wie ich.", erklärte Schubert der blonden Zeugin.

"Verstehe. Mich nimmt das ganze auch ziemlich mit. Immerhin bin ich diejenige vor deren Augen mehrere Mitschüler erschossen wurden."

"Stimmt. Übrigens hätte ich da noch eine Frage an sie."

"Nur zu. Fragen sie mich was sie wollen.", meinte Sandra.

"Soweit ich informiert bin, haben sie im Krankenwagen etwas interessantes gesagt."

"Was soll ich denn gesagt haben?", fragte Sandra verwundert, da sie sich nicht daran erinnerte etwas gesagt zu haben.

"Sie haben gedacht, sie würden das alles nicht überleben. Und deshalb haben sie gebeichtet, dass sie ein Verbrechen begangen haben, das ihnen eine Menge Geld eingebracht haben soll.", klärte der Kommissar das Mädchen kurz und bündig auf.

"Ich verweigere die Aussage.", sagte Sandra, weil ihr gerade nichts besseres einfiel.

"Einverstanden. Belassen wir es ruhig dabei. Aber sie sollten wissen, dass vielleicht irgendwann andere Kommissare bei ihnen vorbeikommen und ihnen dieselbe Frage stellen werden. Und die werden sich bestimmt nicht mit einer verweigerten Aussage abfinden. Also sollten sie sich zur Sicherheit vielleicht irgendeine gute Ausrede einfallen lassen, mit der sie sich vor unangenehmen Ärger richtig schützen können. Und was mich betrifft: ich werde rein gar nichts von einem von ihnen begangenen Verbrechen wissen, wenn man mich fragt.", meinte Schubert, während er aufstand um das Zimmer zu verlassen und die arme Sandra Weck allein zu lassen.

"Danke.", bedankte sie sich.

"Keine Ursache.", antwortete er und schloß die Krankenhauszimmertür.

 

 

Etwas später kam ihn dann seine Mutter besuchen. Sie berichtete ihm davon, dass sein Vater heute leider nicht kommen könnte. Aber sie würden ihn beide am Montag besuchen kommen, was Schubert dank seinem alten Herrn bereits wußte. Er sah auf die in seinem Zimmer herumhängende Uhr und stellte fest, dass Melissa Klein wahrscheinlich gerade auf dem Londoner Flughafen den beiden Berliner Kommissaren Bonnie Biedrig und Bernie Bund übergeben wurde. Und tatsächlich; die flüchtige Verbrecherin wurde den beiden Kommissaren pünktlich um 12:00 Uhr übergeben. Um 12:30 Uhr stiegen die drei Reisenden in das vorgesehene Flugzeug und flogen in Richtung BRD. Um 19:00 Uhr würden sie auf dem Tegler Flughafen landen. Melissa Klein alias Susanne Beck hatte die ganze Zeit über kein Wort gesagt; sie hatte im wahrsten Sinne des Wortes die Aussage verweigert. Und sie hatte auch nicht vor dieses Schweigen gegenüber den beiden Kommissaren zu brechen. Es würde also ein recht stiller, mehrstündiger Flug mit mehreren Zwischenlandungen werden. Doch Melissa war alles andere als untätig, denn sie dachte die ganze Zeit darüber nach wie sie aus dieser unannehmbaren Situation wieder herauskommen könnte. Doch das Denken fiel ihr reichlich schwer, da sie von den beiden Berliner Kommissaren Handschellen angelegt bekommen hatte und von ihnen lückenlos bewacht wurde. Zuvor hatte sie zwar auch Handschellen gehabt, aber die gehörten den Beamten von Scotland Yard und waren bei weitem nicht so eng angelegt gewesen. Doch bei der Übergabe wurden die Handschellen getauscht und die neuen wurden viel zu eng angelegt. Eine Flucht würde also nicht besonders einfach werden, da Melissa Klein alias Susanne Beck ja nicht einfach so aus den Fesseln herausschlüpfen konnte. Sie würde sich also etwas wirklich gutes ausdenken müssen, wenn sie nicht für immer eingesperrt werden wollte.

 

 

Einige Zeit später landete das Flugzeug in Frankreichs wunderschöner Hauptstadt Paris. Dies war der erste Zwischenstop vor der Landung in Berlin. Bonnie Biedrig und Bernie Bund waren während des Fluges eingeschlafen und Melissa beschloß die Gelegenheit zu ihrem Vorteil zu nutzen. Sie hatte auf dem Londoner Flughafen genau beobachtet wie Bernie Bund den Schlüssel für die Handschellen in seine Tasche gesteckt hatte. Und da die beiden eher weniger wachsamen Berliner Kommissare tief und fest schlief, war es für sie als gelernte Taschendiebin eine Leichtigkeit den Schlüssel zu stehlen und die Handschellen damit aufzuschließen. Das ist leichter als einem kleinen Kind den Lutscher zu stehlen. Nicht das ich so etwas gemeines jemals getan hätte. Na ja..., vielleicht ein paar Mal, als ich noch gegen meinen Willen im Kindergarten war und Hunger auf etwas Süßes bekommen hatte.", dachte Melissa Klein alias Susanne Beck.

Paris wäre eine hervorragend geeignete Stadt, um sich vor den Behörden zu verstecken. Der Pariser Untergrund war ein perfektes Versteck für eine flüchtige Verbrecherin und der Pariser Obergrund bot ein paar der schönsten Sehenswürdigkeiten der Welt. Als sie leise aufstand, öffnete das Flugzeug gerade seine Türen und die beiden Kommissare wachten auf. Melissa Klein rannte ohne zu zögern los und die beiden Beamten rannten so schnell wie möglich hinter ihr her. Doch sie war viel schneller als die beiden Kommissare mit den Initialen BB & BB. Und so rannte sie mit einem gewaltigen Vorsprung durch das Flugzeug und kam dem Ausgang immer nähr. Sie ließ die keuchenden Kommissare weit hinter sich und hätte es auch fast geschafft aus dem Flugzeug zu entkommen; doch plötzlich stellte ihr ein fieses kleines Kind ein Bein, dass schon vielen rennenden Menschen ein Bein gestellt hatte. Die flüchtige Verbrecherin fiel hin und verlor so ihren gewaltigen Vorsprung, während der kleine Junge über sie lachte und mit dem Finger auf sie zeigte. "Fieses kleines Kind. Das kommt von schlechter Erziehung. Meine Eltern hätten mir so was hinterhältiges und gemeines nie durchgehen lassen.", dachte die in ihrer Flucht gebremste Kriminelle, während der kleine und gemeine Junge sich auf ihre Kosten köstlich amüsierte.

Melissa hatte jedoch keine Zeit zum nachdenken. Sie rappelte sich blitzschnell auf und wurde just in diesem Moment von Kommissar Bernie Bund gepackt. Eine Sekunde später war auch Bernie‘s Kollegin am Ort des Geschehens und Melissa‘s kurzer Fluchtversuch war beendet. "Dachtest du wirklich, dass du uns entkommen könntest?! Merk dir eins: Kommissarin Bonnie Biedrig und ich sind die besten Kommissare, die Berlin zu bieten hat.", sagte Bernie Bund zu seiner Gefangenen, während Bonnie bereits die Handschellen bereit hielt.

Melissa Klein alias Susanne Beck sagte kein Wort, war aber ziemlich wütend. Sie strafte den kleinen Jungen mit mehreren giftigen Blicken, was ihm aber ziemlich egal war. Die beiden deutschen Kommissare bedankten sich höflich bei dem Kind und machten ihm klar das er ein echter Held geworden war. Er würde in Zukunft noch öfters rennenden Menschen ein Bein stellen und sich dabei dann wie ein echter Held fühlen. Menschen aller Herren Länder; nehmt euch vor diesem kleinen und unscheinbaren Jungen bloß in Acht.

 

 

Etwas später landete das Flugzeug in der Niederländischen Landeshauptstadt Amsterdam. Dort gab es keinen Fluchtversuch, denn die Kommissare hatten ihre Lektion gelernt und blieben die ganze Zeit über wach. Melissa hingegen nutzte die ihr verbleibende Zeit um zu schlafen, denn bei alledem was in nächster Zeit auf sie zukommen würde, sollte sie besser ausgeruht sein. Sie tat einfach so als hätte es den Fluchtversuch nie gegeben, aber die beiden Kommissare würden ihn auf jeden Fall in ihrem Bericht erwähnen. Pünktlich um 19:00 Uhr landete das Flugzeug auf dem Tegeler Flughafen und die letzten Passagiere stiegen aus. Unter ihnen waren die Kommissare und die Kriminelle. Ein paar Reporter hatten irgendwie von Melissa‘s Ankunft erfahren und machten eifrig ihre Fotos. Sie stellten den Kommissaren und ihrer Begleitung etliche Fragen, doch die gaben keinen Kommentar. Ein Polizeiauto wartete vor dem Flughafen und die beiden Kommissare stiegen mit Melissa ein. Sie fuhren die einst flüchtige Verbrecherin ohne Umschweife ins Untersuchungsgefängnis. Noch während die Kriminelle ins Gefängnis gefahren wurde, arbeitete das Büro eines Staatsanwaltes an der Anklage. Besonders beschäftigte sie die Frage, woher Melissa Klein alias Susanne Beck die 500.000 Euro und das schöne rote Auto hatte. Diese Beweismittel hatte die englische Polizei nämlich beschlagnahmt und sie würden im Laufe der folgenden Tage auf Kosten des immer aufs neue in die Röhre schauenden Steuerzahlers nach Deutschland geliefert werden. Niemand wußte woher diese gerissene Kriminelle das Geld und das Auto hatte. Die einzigen Personen die es wußten waren Melissa Klein alias Susanne Beck und ein paar andere kriminelle Elemente, denen sie natürlich vollkommen vertrauen konnte. Und selbstverständlich jeder Mensch der den legendären und einzigartigen Kriminalroman "(K)ein Mord bleibt ungesühnt" von dem überaus genialen Autor Christian Gerhard Karl Schwochert gelesen hat. Fabelhaftes Buch.

 

 

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